Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist weltweit verbreitet, außer in Südamerika. Man trifft ihn in Süß- und Salzwassergebieten. Bei uns in Deutschland sieht man die meisten Fischadler in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und in Sachsen. Fischadler gehören zur Familie der Pandionidae und zu den Zugvögeln. Sie sind bei uns von Mitte März bis Anfang Oktober zu sehen. Unsere Fischadler aus Deutschland überwintern in Afrika. Hier findet Ihr alles was man über Fischadler wissen sollte. Nun viel Spaß bei meiner Fischadler Dokumentation.
Fischadler können ein Alter von ca. 30 Jahre erreichen. Sie sind mit drei Jahren geschlechtsreif und Fischadler bleiben auch ein Leben lang zusammen. Man kann sie schon von weitem an ihrem Flugstil erkennen, der dem einer großen Möwe ähnelt. Wie sieht ein Fischadler aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und Beschreibung zeige ich Euch ein paar Bilder. Für Kinder in der Schule: Sucht Ihr nur die Eigenschaften, die Paarungszeit, das Alter, die Feinde, das Gewicht, die Brutzeit, die Lebenserwartung, die Flügelspannweite, die Merkmale oder die Größe, dann schaut unten im Fischadler Steckbrief für Kinder nach.
Das Fischadlerweibchen hat eine Größe von ca. 60cm und wiegt dabei bis ca. 2kg. Die Flügelspannweite kann bis zu 1,75m betragen. Somit ist der Fischadler deutlich größer als der Mäusebussard aber wesentlich kleiner als der Seeadler.
Das Männchen ist etwa 10cm kleiner, wiegt ca. 1,7kg und seine Flügelspannweite ist ca. 1,50m.
Nun zum Aussehen vom Gefieder. Das Weibchen und das Männchen sehen fast gleich aus. Das Weibchen ist größer, schwerer und an Hals und Brust dunkler. Fischadler haben eine dunklebraune Oberseite, die Unterseite mit Beinen ist weiß, der Kopf ist weiß, auf dem Oberkopf haben sie ein paar dunkle Striche. Die Augen des Fischadlers sind gelb, auffällig ist der dunkle Augenstrich. Der Schnabel ist dunkel und kräftig, genauso wie ihre Krallen. Die Handschwingen, Armschwingen und Schwanzfedern sind von unten leicht gebändert. In der Flügelmitte sieht man ein schwarzes Band. Im Gleitflug hält er seine Flügel gebeugt. Die Jungvögel sind im Obergefieder heller und die Federn sind weiß umsäumt. Zum Aussehen noch zwei Flugbilder und ein Bild von Jungvögeln mit ihren weiß umsäumten Federn.
Ich zeige Euch noch zwei Bilder. Auf dem ersten Bild seht Ihr den Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen. Auf dem zweiten Bild seht Ihr den Unterschied vom Gefieder, Altvogel und Jungvogel.
Die Lebensräume vom Fischadler sind Kulturlandschaften mit darin befindlichen Flüssen, Seen und Fischteichen. In der Nähe von Teichwirtschaften (Karpfen-, Forellenzucht) siedeln sich Fischadler gerne an. Besonders wenn für sie künstliche Nisthilfen aufgestellt werden. Fischadler besiedeln Süßwassergebiete genauso wie Salzwassergebiete. Den schönsten Lebensraum/Habitat haben wir in den Elbauen gesehen. Im Oderbruch oder in der Lewitz kann man die Fischadler gut beim Fischfang in ihrem Lebensraum beobachten. Wir beobachten schon jahrelang die Lebensweise der Fischadler in Deutschland.
Wenn im Frühjahr die Fischadler im Prachtkleid aus Afrika nach Deutschland zurück kommen, beginnen sie sofort mit ihrer Balz. Die Paarbildung findet im Winterquartier statt und wird am Brutplatz fortgeführt. Ihre Balzflüge und -Rufe sind genauso beeindruckend wie die vom Mäusebussard und vom Seeadler. Der Ruf oder Warnruf ist ein lautes pjii pjii oder ein kü kü. Die Rufe während der Balz sind aufgereihte tjiptjiptjip. Die Paarung findet häufig auf ihrem Horst statt.
Wo und wann brüten Fischadler? Das Nest (Horst) bauen sie am liebsten, “auf einen Strommast”: /themen/gebaeudebrueter-vogel.html, in der Nähe von Fischteichen und Seen. Die Nester werden auf hohen Bäumen oder auf eigens für sie vorbereiteten (angebrachte Körbe) Hochspannungsmasten gebaut. Das Baumaterial für ihr Nest besteht aus Stöcken und Reisig. Während der Brutphase und der Aufzucht der Jungen wird das Nest ständig repariert und aufgestockt. Nun ein paar Bilder vom Fischadlerhorst (Fischadlernest).
Fischadler haben eine Jahresbrut, bei uns in der Zeit von April bis Juli. Die Fischadlerweibchen legen 2 bis 4 gelblichweiße Eier mit grauen und braunen Flecken. Die Eier werden in Abständen von 2-3 Tagen gelegt. Brutbeginn ist ab dem ersten Ei. Man sieht in den ersten Tagen/Wochen nach dem schlüpfen sehr deutlich den Größenunterschied der Jungvögel.
Die Bebrütung dauert ca. 36 Tage. Das Weibchen brütet größtenteils alleine, und das Fischadlermännchen ist für die Nahrung zuständig. Das Männchen springt nur ein, wenn das Weibchen das Nest zur Körperpflege oder Nahrungsaufnahme verlässt. Was fressen Fischadler? Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus Fisch.
Während der Brutphase der Fischadler konnte ich schon häufiger beobachten, dass das Männchen das Weibchen im Nest gefüttert hat. Das Weibchen hat sogar dabei gebettelt. Nun ein paar Bilder auf denen Ihr sehen könnt, wie das Weibchen während des Brütens mit Nahrung vom Männchen versorgt wird.
Die Nestlingsdauer der Jungen beträgt ca. 55 Tage. Solange die Jungen sehr klein sind bleibt das Weibchen zur Fütterung und zur Bewachung vor Feinden im Nest.
In dieser Zeit ist das Fischadlermännchen alleine für die Nahrung zuständig. Bei meinen Beobachtungen von verschiedenen Fischadlerhorsten ist mir aufgefallen, dass die Weibchen nach 1 bis 2 Wochen auf Fischfang gehen und während dieser Zeit das Männchen die Jungen hudert und den Horst bewacht. Es gab auch Bruten, da blieb das Weibchen nur am Horst. Die jungen Fischadlerküken bekommt man meistens erst nach 14 Tagen zu sehen, da die Nestmulde tief ist.
Die Jungvögel werden im Horst von ihren Eltern gefüttert und vor Feinden beschützt, bis sie ausfliegen. Junge Fischadler verhalten sich im Nest sehr ruhig, man hört sie nicht rufen. Bei den Altvögeln sieht es dagegen anders aus. Sobald eine Störung im Bereich ihres Horstes ist, hört man sofort den Warnruf und die Jungen legen sich flach ins Nest. Die Eltern breiten zum Schutz der Küken ihre Flügel über ihnen aus. Mehr Bilder zu diesem Verhalten unter dem Abschnitt “Feinde”.
Fischadler ernähren sich fast ausschließlich von Fisch. In seltenen Ausnahmefällen (hohe Wellen bei Sturm) greifen sie auch auf kleine Säugetiere, Amphibien und kleine Wasservögel zurück. Wir konnten in den Jahren beobachten, dass erfahrene Fischadler im Suchflug über die Seen kreisen. Wenn sie einen Fisch gesichtet haben bleiben sie kurz in der Luft stehen wie ein Bussard und rütteln sich, bevor sie sich dann im Sturzflug auf den Fisch stürzen. Wollt Ihr weitere Bilder/Flugbilder von Greifvögeln sehen, dann besucht meine Seite: Flugbilder.
Nun zu einer Besonderheit. Man bekommt es nicht häufig zu sehen, wie ein junger Fischadler sein Gewölle/Speiballen auswürgt. Wollt Ihr mehr erfahren dann besucht meine Seite Gewölle und Speiballen.
Nun noch ein Bild auf dem Ihr sehen könnt wie es aussieht wenn ein Altvogel sein Gewölle hochwürgt.
Dass sich Jungvögel im Nest sehr ruhig verhalten, darüber habe ich ja schon berichtet. Es gab auch bei der Fütterrung der Jungen niemals Streit oder Gerangel um den besten Platz. Wenn sie Hunger hatten, zupften sie – wie auch andere Greifvögel – bei ihren Eltern am Brustgefieder. Die Flugmuskeln wurden in der letzten Woche, bevor sie dass erste Mal das Nest verlassen, besonders trainiert. Dabei krallten sie sich am Nestmaterial fest und hoben es zum Teil mit hoch. Die Jungen sprangen auch immer von einer Seite zur anderen, um die Landung zu üben. Hin und wieder schwebten sie über einen Meter über dem Nest, dass man schon glauben konnte: jetzt verlassen sie ihren Horst.
Wir konnten auch bei den jungen Fischadlern beobachten, dass sie auf ihrem Geschwisterchen herumhüpfen, wie die jungen Turmfalken. Wie ihr sehen könnt, steht meistens ein Altvogel auf dem Nest, der sie vor Feinden beschützt. Wollt Ihr mehr über das Verhalten der Vögel wissen, dann besucht meine Seite Verhalten der Vögel.
Ist es nun so weit, fliegen die Jungvögel aus? Uns fiel bei unseren Beobachtungen auf, dass die Altvögel besonders viel Gras hintereinander ins Nest brachten. Das frisch gebrachte Gras wurde am Nestrand verteilt. Hat das einen Grund? Ja. Die Eltern sind besorgt dass sich die Kinder bei ihrem Jungfernflug verletzen. Auch in der Vogelwelt sind die Eltern auf das Wohl ihrer Kinder bedacht.
Lange haben wir gewartet, um das Ausfliegen der Jungen miterleben zu können. Wir waren erstaunt, wie gut der erste Abflug gelungen ist. Aber seht selbst.
Der junge Fischadler freute sich anscheinend sehr, dass er nun fliegen kann. Er flog mehrmals hintereinander vom Nest ab, drehte in unmittelbarer Nähe seine Runden und landete wieder. Die Familie schaute dabei zu. Erstaunlich war, dass er sofort bei seinen ersten Flügen versuchte vom Boden Stöcke oder Gras aufzunehmen. So lernen die jungen Fischadler jagen, zugreifen und loslassen an Land.
Dass er nun fliegen kann, wurde von seinen Eltern belohnt. Er bekam einen Fisch für sich ganz alleine. Noch viel erstaunlicher ist, dass der junge Fischadler jetzt mit dem Rufen auf dem Nest anfängt. Wenn Gefahr droht, legt er sich auch nun nicht mehr hin, sondern ruft und fliegt mit seinen Eltern ab. Er ist erwachsen geworden, aber um zu Überleben muss er noch vieles lernen.
Zwei Tage später war es so weit, der zweite Jungvogel verließ das Nest. Es sah aus wie es ein junges Männchen. Die Männchen verhalten sich ganz anders als die Weibchen. Er stand am frühen Morgen alleine im Horst und machte seelenruhig seine Dehnübungen und ehe man sich versah war das Nest leer. Nach einer Woche, als die Jungen das Nest nur noch zur Beuteübergabe und zum Schlafen nutzten, fing das Männchen (Altvogel) an das Nest zu reinigen. Er kratzte den Dreck förmlich aus dem Nest. Hängt es damit zusammen, dass im nächsten Jahr, zur neuen Brutsaison, das Nest nicht voller Parasiten sein soll? Ich glaube ja, denn Fischadler achten darauf, dass das Nest immer sauber ist, im Gegensatz zu den Wanderfalken.
Nach einem Monat haben wir die Jungen in ihrem Lebensraum nochmals besucht, um zu sehen, ob sie den Horst noch nutzen. Als wir ankamen war das Nest leer. Sind sie schon auf den Weg ins Winterquartier nach Afrika? Wir beobachteten schon Stunden und nichts geschah. Aber siehe da, kurz nach Sonnenuntergang landeten die beiden Jungvögel plötzlich auf dem Nest. Das Warten hatte sich gelohnt.
Zuerst zeige ich Euch ein Bild auf dem Ihr die gebogenen Krallen sehen könnt. Hat der Fischadler einen Fisch erbeutet, dann kommt der Fisch nicht mehr aus den Fängen los.
Fischadler jagen vom Ansitz aus, im Suchflug oder sie stehen in der Luft und rütteln. Unsere Beobachtungen haben ergeben, dass junge Fischadler durch Unerfahrenheit mehrere Anflüge auf ihre Beute benötigen, um diese erfolgreich zu fangen. Ist der angeflogene Fisch zu groß, lassen sie ihn wieder los. Es bringt immer Spass Fischadler beim Jagen zu beobachten. Nun ein paar Bilder von der Jagd.
Ich zeige Euch einige Bilder die zeigen, dass die Fischadler eine Zeit im Wasser schwimmen, wenn der Fisch zu sehr zappelt. Erfahrene Fischadler brauchen nur ein paar Flügelschläge und sie sind mit ihrer Beute in der Luft. In der Luft wird einmal kräftig mit den Flügeln geschlagen um das Wasser aus ihrem Gefieder loszuwerden.
Häufig konnten wir beobachten, dass eine ganze Familie gemeinsam zum Fischen kommt. Wenn die jungen Fischadler nach mehreren Fangversuchen erfolglos blieben, flogen sie zu ihrem alten Nest zurück und man hörte von Weitem ihre Bettelrufe. In der ersten Zeit nach dem Ausflug wurden sie dann noch von ihren Eltern mit Fisch versorgt.
Fischadler müssen meistens ihre Fanggewässer mit Seeadlern teilen. Und das ist nicht immer einfach, wie ihr gleich sehen könnt. Seeadler schneiden dem Fischadler den Weg zum Kröpfplatz oder zum Nest (Horst) ab und zwingen ihn häufig zur Herrausgabe seines Fisches. Lässt der Fischadler seinen Fisch fallen, stürzt sich der Seeadler auf den Fisch und der Fischadler muss sich einen neuen fangen. Nun die Bilder dazu.
In einigen Gebieten verlassen die Fischadler ihr Revier schon Anfang August und fliegen in ihr Winterquartier. Junge Fischadler bleiben häufig in den ersten beiden Jahren im Winterquartier. Ältere Fischadler sieht man bei uns auch noch manchmal bis Anfang Oktober. Und jetzt zeige ich Euch mal einen Fischadler der gerade im Aufbruch ist. Der Zweite kreuzt meinen Weg, bei dem man schön die Zeichnung unterm Flügel und am Kopf sehen kann. Beim dritten Bild seht ihr einen Fischadler auf dem Vogelzug.
Das Alter der Fischadler hängt viel von seinen Feinden ab. Der größte Feind des Fischadlers ist der Mensch – wie auch bei allen anderen Greifvögeln. Es werden immer noch in Deutschland zahlreiche Greifvögel illegal verfolgt. Mehr Infos unter Greifvogelverfolgung.
Fischadler in Deutschland sind sehr störanfällig. Werden sie vom Menschen im Bereich ihres Nestes gestört, verlassen sie sofort ihren Horst. Das kann zur Folge haben dass Rabenvögel die Eier zerstören, und Kolkraben und Großmöwen die Küken fressen.
Zu den natürlichen Feinden gehören z.B. das Wetter, die Infektionskrankheiten, die Rabenvögel, die Seeadler, der Uhu, die Artgenossen, der Bussard, der Wanderfalke, die Großmöwen und der Waschbär. Ich konnte beobachten, dass die Fischadler weder Warnrufe abgaben noch abgeflogen sind, wenn ein Rotmilan, ein Schwarzmilan, eine Rohrweihe oder eine Korn- und Wiesenweihe am Horst vorbeiflogen. Kamen aber der Mensch, der Seeadler, die Artgenossen oder der Bussard zu nahe an das Nest, gab es laute Warnrufe und sie flogen ab. Waren beide Altvögel auf dem Nest, flogen sie gemeinsam dem Feind entgegen. Lagen noch Fischreste von der Fütterung auf dem Nestrand, wurden diese vom Weibchen immer mitgenommen.
Warum nimmt sie die Beutereste mit zum Kampf? Ganz einfach, um nicht andere Greifvögel, Artgenossen oder Rabenvögel ans Nest zu locken, wenn sie z.B. damit beschäftigt ist den Seeadler aus ihrem Revier zu vertreiben. Wenn die Eindringlinge das Revier sofort verließen, brachte sie die Beutereste wieder zurück zum Horst. Ansonsten ließ sie die Beute fallen damit diese sie nicht beim Kampf behindert.
Warum greift der Turmfalke den Fischadlerhorst an? Mehr erfahrt Ihr demnächst.
Warum gehört das Wetter zu den Feinden? Ich konnte beobachten, wie bei einem starken Gewitter ein Teil eines Horstes zerstört wurde. Der Altvogel konnte sich zeitweilig nicht auf dem Nest halten und musste abfliegen. Während dieser Zeit waren die Jungen dem Unwetter schutzlos ausgesetzt. Durch die starken Stürme, Starkregen und Hagel können die Jungvögel an Unterkühlung sterben oder sogar ertrinken.
Nach dem Unwetter wurde der von mir beobachtete Horst sofort wieder aufgebaut.
Nun kurz zu den Artgenossen. Während des Brutverlaufs kommen häufiger fremde Fischadler, die noch keinen Partner fürs Leben gefunden haben, am Horst vorbei. Die Artgenossen zählten, bei meinen Beobachtungen, zu den heftigsten Störungen am Brutplatz. Ende Juli kommen auch noch Jungvögel aus dem Nachbarrevier vorbei. Nun haben die Altvögel alle Hände voll zu tun, um ihre Jungen vor den Eindringlingen zu schützen. Die Artgenossen kommen auch sehr dicht an das Nest. Dazu einige Bilder, die ich bei meinen Beobachtungen fotografiert habe.
Wie alt werden Fischadler? Durch die Fischadler-Beringung kann man z.B. herausfinden wie alt die Fischadler werden, wie standorttreu sie in ihren Brutgebieten und Winterquartieren sind, ob sie ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen bleiben und wie die Flugrouten zu ihrem Winterquartier sind.
Mir fiel bei der Vogelberingung der Fischadlerküken sofort auf, dass die Jungen bei Störungen am Horst ganz ruhig und flach im Nest liegen bleiben und dass die Federn am Kopf zuerst wachsen. Bei anderen Greifvögeln (z.B. Wanderfalke, Seeadler) sind einige Daunen am Kopf bis kurz vor dem ausfliegen zusehen. Der Kopf der Fischadler ist schon nach drei Wochen fast vollständig befiedert. Das dient den Jungvögeln im Horst bei Gefahr zum Eigenschutz, gegenüber ihren Feinden. Wenn die jungen ihren Kopf heben ist er zum Verwechseln ähnlich dem der Altvögel. Nun ein paar Bilder die ich bei der Beringung aufgenommen habe. Auf einigen Bildern seht Ihr, wie die Federn bei den Jungvögeln aus dem Körper wachsen.
Die ersten Fischadler aus Europa ziehen schon Ende Juli Anfang August in ihr Winterquartier nach Afrika. Die meisten Fischadler ziehen im September. Man sieht aber auch noch Anfang Oktober einige Nachzügler. Aus Norddeutschland ziehen viele Fischadler nach West-Afrika in den Senegal und nach Gambia. Fischadler sind sehr Standorttreu. Woher weiss man so etwas? Durch die Fischadler Beringung. Seit über zehn Jahren versuche ich herauszufinden, warum nur die jungen Fischadler Weibchen aus ihrem Winterquartier an ihren Geburtsort zurückkehren und die meisten jungen Männchen nicht. Mehr zum Thema Zugverhalten und Paarbildung erfahrt Ihr bei meinen Vorträgen.
Die Fischadler staunten nicht schlecht als sie aus ihrem Winterquartier zurück zu ihrem alten Brutplatz kamen. Ihr alter Horst, in dem sie schon jahrelang gebrütet haben, ist nun vom Wanderfalken übernommen worden. Die Wanderfalken griffen den Fischadler sofort an, als dieser auf seinem alten Horst landen wollte. Wanderfalken dulden in unmittelbarer Nähe ihres Brutplatzes keine anderen Vögel. Der Fischadler hat keine Chance gegen den Wanderfalken und muss sich nun einen neuen Horst bauen. So ist das, wer zu spät kommt, der muss damit rechnen dass sein alter Brutplatz schon besetzt ist.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über den Fischadler und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Latein, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Pandion haliaetus
Art: Fischadler
Englischer Name: Osprey
Spanischer Name: Águila pescadora
Französischer Name: Balbuzard pêcheur
Italienischer Name: Falco pescatore
Familie: Pandionidae
Gattung: Fischadler (Pandion)
Geschlechtsbestimmung: Weibchen sind größer
Größe: Weibchen 60cm
Gewicht: 2000g
Flügelspannweite: 175 cm
Geschwindigkeiten: unter Geschwindigkeit der Vögel
Alles über Nester
Bruten: 1 Jahresbrut
Fortpflanzung/Paarungszeit: März – Juni
Brutzeit: April bis Juli
Eier/Gelegegröße: 2-4
Brutdauer: 36 Tage
Nestlingsteit: 55 Tage
Nahrung: Fisch, Kleinsäuger, Vögel, Amphibien
Alter: Lebenserwartung 30 Jahre
Zugvogel: Ja / Langstreckenzieher
Winterquartier: Afrika
Die fünf Sinne der Fischadler
Liste der Feinde: Klimawandel, Infektionskrankheiten, Seeadler, Mensch, Rabenvögel, Waschbär, Wetter, Parasiten, Bakterien, Viren
Lebensraum: Landschaften mit Seen und Fischteichen
Kommunizieren: Die Sprache der Vögel
Artenschutz: Bundesnaturschutzgesetz
Merkmale: Oberkopf weiß, dunkler Schnabel und dunkler Augenstrich, helle Unterseite, rüttelt über dem Wasser
Eigenschaften: Tagaktiv, frisst überwiegend Fisch, Zugvogel, sehr empfindlich gegenüber Störungen, greift Eindringlinge (Horstbereich) an
Alles über Brutplätze
Weitere Infos zum Unterschied Adler und Greifvögel unter Greifvogel-Steckbriefe oder Greifvögel und Eulen.
Häufig bekomme ich die Frage gestellt: „Ich habe einen flugunfähigen Fischadler gefunden, was soll ich machen?” Die Antwort findet Ihr unter Häufig gestellte Fragen, kranken Vogel gefunden – Was tun?
Weiterhin viel Spaß beim Vögel beobachten, und auf meinen anderen Seiten, wie z.B. der Raufußbussard oder der Wanderfalke.
Meine Vogelbeobachtungen sind für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Artensteckbriefe, für Arbeitsblätter und für Referate oder einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr Stichpunkte, Merkmale und Besonderheiten für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel. Es gibt noch so vieles, was wir über Vögel nicht wissen. Wollt Ihr mehr zum Thema Vogelkunde, dann besucht meine Seite: Was wissen Vögel oder unter intelligente Krähe.
Für Vorschule und Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern, mit Vogel-Portraits oder Kinder lernen alles über Vögel mit Bilder und Namen .
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in Irland, in Schottland, in England, in Ungarn, in Österreich, in Frankreich, in Portugal, in Italien, in der Schweiz, in Belgien, in Griechenland, in Luxemburg, in Spanien, in Portugal in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz, in Hessen, im Saarland, in Bayern, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern in der Lewitz, in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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