Ihr sucht etwas über den Mittelsäger, dann seid Ihr hier richtig. Der Mittelsäger (Mergus serrator) gehört zur Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie gehören zu den Zugvögeln und ihr Überwinterungsquartier in Deutschland liegt an den Küsten der Nordsee und der Ostsee. Vorkommen: Wo kann man Mittelsäger beobachten? In Nordeuropa, Nordamerika, Russland und in Asien. Die Mittelsäger sind mit ihren ca. 60 cm etwa so groß wie die Sterntaucher oder eine Ringelgans. Ihr Körper ist nur schlanker. Wie sieht ein Mittelsäger aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung zeige ich Euch einige Bilder.
Sucht Ihr nur wo und wann sie brüten, was sie fressen, das Alter, die Größe, das Gewicht, die Brutzeit, den Lebensraum, die Feinde oder die Flügelspannweite, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Männchen und Weibchen sehen im Prachtkleid unterschiedlich aus. Sie sind auch unterschiedlich groß. Das Männchen/Erpel ist größer und schwerer. Im Schlichtkleid/Ruhekleid kann man Männchen und Weibchen von weitem kaum auseinander halten. Auf dem Flugbild seht Ihr vorne das Männchen. Das weiße Feld auf dem Flügel ist größer und hat zwei schwarze Linien. Das Weibchen hat nur einen schwarzen Strich auf dem weißen Flügelfeld.
Nun zur Beschreibung und Aussehen vom Männchen. Das Männchen vom Mittelsäger hat im Prachtkleid einen schwarzen Kopf mit geteilter Federhaube, einen weißen Halsring, der Hals und die Brust sind braun gemusselt, die Flanken und Rücken sind grau gebändert, die Schulter ist schwarz, die Handschwingen sind schwarz, die Armschwingen sind weiß mit schwarzen Strichen, die Unterseite ist weiß, der Schnabel, die Augen und die Beine mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen sind rot. Das schwarze und weiße Gefieder auf dem Rücken sind die Arm- und Handschwingen und nicht das Rückengefieder.
Wie sieht das Weibchen aus? Das Obergefieder vom Weibchen ist graubraun, der Hals und Kopf sind rotbraun, seitlich sieht man die kleineren weißen Flügelflecken, die Unterseite ist hell, die Augen, der Schnabel und die Beine sind wie beim Männchen leuchtend rot.
Wie sieht der Lebensraum aus? Zum Lebensraum zeige ich Euch einige Bilder. Wo Leben die Mittelsäger? Ihr Vorkommen erstreckt sich von Europa (Deutschland, Britische Inseln, Färöer Inseln, Island, Skandinavien), bis Russland, Nordchina und Nordamerika. Sie bevorzugen als Brutrevier und Winterquartier die Seeküsten und Flussmündungen. Ihre Brutgebiete liegen in Europa an den Küsten von den Färöer Inseln, den Küsten von Island, den Küsten der Britischen Inseln, der Ostsee, der Nordsee, dem Nordmeer und entlang der Barentssee. Mittelsäger gehören mit zu den geselligen Vögeln. Ihre Brutplätze liegen nicht weit auseinander. Es kommt nur während der Balz hin und wieder zwischen den Männchen zu Auseinandersetzungen.
Die Balz fängt schon im Winterquartier an, dann hört man auch ihre Stimme/Ruf ganz deutlich. Mittelsäger sind übers Jahr gesehen sonst sehr schweigsam. Der Ruf/Stimme vom Männchen während der Balz ist ein gnäng und die Weibchen rufen rokrokrok. Hat sich ein Paar während der Balz gefunden, dann suchen sie in der dichten Ufervegetation am Boden nach einem geeigneten Brutplatz.
Der Brutplatz befindet sich immer in unmittelbarer Nähe vom Wasser. Die Paarung der Mittelsäger findet im Wasser statt. Mittelsäger haben eine Jahresbrut in der Zeit von April bis Juni.
Sie legt 6-11 Eier die sie alleine ausbrütet. Die Brutdauer beträgt ca. 32 Tage. Die jungen Küken gehören zu den Nestflüchtern. Sind alle Junvögel geschlüpft und ihr Gefieder getrocknet, dann führt das Weibchen die Küken ins Wasser, wo sie sofort mit der Nahrungssuche in der Ufervegetation anfangen.
Das Weibchen führt die Jungvögel alleine. In den ersten Tagen sieht man auch die jungen Küken häufig auf dem Rücken der Mutter. Das Männchen hat das Brutrevier verlassen und trifft sich mit anderen Männchen in einer stillen Bucht an der Küste zur Mauser. Häufig fallen die Gelege dem Rotfuchs, dem Polarfuchs oder dem Hermelin zum Opfer.
Die Weibchen vom Mittelsäger führen die Jungen alleine. Wir haben Mittelsäger Weibchen gesehen die mit zehn bis achtunddreißig jungen Küken unterwegs waren. Man glaubt es nicht wenn man das nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Das Weibchen dass mit achtunddreißig jungen Küken alleine unterwegs war, hatte keine Probleme mit der Rasselbande fertig zu werden. Mittelsäger sind von Haus aus sehr vorsichtig, denn in unmittelbarer Nähe sah man z.B. häufig Seeadler, Großmöwen, Raubmöwen und Bussarde.
Das allein erziehende Weibchen hatte die Küken voll im Griff. Sie ließ es auch nicht zu, dass andere Mittelsäger zu nahe an ihre Jungen heran kamen. Die fremden Weibchen, die ohne Jungen unterwegs waren wurden sofort verscheucht.
Kamen Greifvögel oder Möwen zu nahe, dann versammelten sich alle Jungen ganz dicht zu einen Kreis zusammen. Ging das nicht schnell genug, dann half das Weibchen nach. Wenn Jungvögel trödelten, dann gab es Hiebe. Sie brachte ihren Jungen auch bei, dass sie die Feinde nicht aus den Augen lassen dürfen. Schaut Euch die Bilder genau an und Ihr werdet darauf sehen wie die Jungen die Feinde nicht aus den Augen lassen.
Bei meinen Beobachtungen war ich jeden Tag aufs Neue überrascht, wie sie ihren Küken etwas beibrachte. Am meisten brachte es Spass mit anzusehen, wenn sie flüchten lernten. Auf Kommando rasten alle los. Jeder wollte der erste sein. Nach der Lernstunde ging es dann gemeinsam auf Nahrungssuche.
Die Säger haben ihre Kinder voll im Griff, warum klappt es häufig bei den Menschen nicht?
Was fressen Mittelsäger? Die Nahrung besteht aus Fischen, Larven, Krebstieren, Würmern, Schnecken und Wasserinsekten. Die Jungvögel suchen in den ersten Tagen ihre Nahrung in der Uferzone. Es sind meistens Wasserinsekten, Schnecken und Würmer. Bei den jungen Küken dauert es ein paar Tage bis sie richtig tauchen können um an die Jungfische heranzukommen. Die Altvögel schwimmen häufig zur Nahrungssuche mit dem Kopf unter Wasser (Wasserlugen), um Fische oder Krustentiere zu erspähen. Haben sie fressbares gesichtet, tauchen sie schlagartig ab. Diese Methode der Nahrungssuche spart viel Energie. Man muss es sich so vorstellen, wir schnorcheln (Kopf unter Wasser) um Fische am Riff zu beobachten und die Säger suchen so nach Nahrung.
Wie soll es anders sein Feind Nr.1 ist der Mensch. Viele Hundebesitzer halten sich nicht an die Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit. Der Mensch verunreinigt durch z.B. Plastikmüll, Luftballons und Umweltgifte die Gewässer. Er zerstört immer mehr den Lebensraum der Wasservögel, um Freizeitaktivitäten auf Gewässern stattfinden zu lassen. Zu den natürlichen Feinden zählt z.B. das Wetter, die Parasiten, die Vogelgrippe, die Adler, die Eulen, die Großmöwen, der Polarfuchs, das Hermelin, die Rabenvögel und der Rotfuchs.
Wie kommt der Mittelsäger zu seinem Namen? Schaut euch das nächste Bild mit dem Schnabel ganz genau an und Ihr werdet sehen, die kleinen Zähne sehen aus wie eine Säge. Und so bekamen die Mittelsäger, die Gänsesäger und die Zwergsäger ihren Namen. Denn sie gehören alle zur Gattung der Säger (Mergini).
Zuerst zu den Besonderheiten vom Mittelsäger. Dazu zählt der Schnabel und die Federhaube am Kopf. Merkmale: Schlanker Körper, guter Taucher, im Flug vorgestreckter Hals, schnelle Flügelschläge. Verhalten: Balzen gemeinsam mit Artgenossen, Mausern in großen Gruppen in einsamen Buchten, sind sehr gesellig auch im Winterquartier mit anderen Entenvögeln oder Limikolen.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über den Mittelsäger und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Latein, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Mergus serrator
Englischer Name: Red-breasted Merganser
Spanischer Name: Serrata mediana
Französischer Name: Harle huppe
Italienischer Name: Smergo minore
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Gattung: Säger (Mergus)
Verbreitung: Europa (Großbritannien, Skandinavien, Island, Norddeutschland), Russland, Nordamerika, Nordasien
Lebensraum: Seen, Flüsse, Küsten
Größe: 51-60 cm
Gewicht: Weibchen ca. 1000g, Männchen ca. 1200g
Flügelspannweite: 85 cm
Geschlechtsreife: 1-2 Jahr
Brut: 1 Jahresbrut
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Mai
Brutzeit: April bis Juni
Brutplatz: Überwiegend am Boden, in Felswänden an der Küste
Eier/Gelegegröße: 6-11
Brutdauer: 32 Tage
Nestlingsdauer: Nestflüchter
Nahrung: Fische, Wasserschnecken, Amphibien, Krebstiere, Larven, Würmer, Wasserinsekten
Alter: Lebenserwartung 9 Jahre
Feinde: Mensch, Klimawandel, Wetter, Parasiten, Vogelgrippe, Umweltgifte, Greifvögel, Eulen, Rabenvögel, Großmöwen, Fuchs, Hermelin
Zugvogel: Ja
Winterquartier: in Buchten der Nord- und Ostsee, an der Atlantikküste
Merkmale: Geteilte Federhaube, leuchtend rote Augen, Schnabel mit kleinen Zähnen (Haken)
Besonderheiten: Er schwimmt auf dem Wasser und guckt dabei unter das Wasser um Nahrung zu suchen
Die fünf Sinne vom Mittelsäger
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in Irland, in Schottland, in England, in Ungarn, in Österreich, in Frankreich, in Portugal, in Italien, in der Schweiz, in Belgien, in Griechenland, in Luxemburg, in Spanien, in Portugal in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz, in Hessen, im Saarland, in Bayern, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern in der Lewitz, in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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