Der Mauersegler (Apus apus) gehört zur Familie der Segler. Hier könnt Ihr an meinen Beobachtungen beim Mauersegler teilhaben. Der Lebensraum der Mauersegler ist der Luftraum. Mauersegler paaren sich, sie schlafen, sie fressen und sie koten sogar während sie fliegen. Sie verlassen ihren Lebensraum, und kommen nur auf die Erde zum Brüten und zur Aufzucht ihrer Jungen. Mauersegler kann man in Europa, Asien und Afrika beobachten. Wie sieht ein Mauersegler aus? Zum Aussehen und bestimmen zeige ich Euch einige Bilder. In Deutschland sieht man noch den Alpensegler. Sucht Ihr nur wo sie Vorkommen, die Nahrung, die Größe, das Alter, die Feinde, die Flügelspannweite, die Brutzeit, das Gelege, wo sie brüten, was sie fressen oder ob sie zu den Zugvögel gehören, dann schaut im Steckbrief für Kinder nach.
Wie sehen Mauersegler aus? Der Mauersegler ist ein braun bis schwarzer Vogel mit schmalen sichelförmigen Flügeln. Männchen und Weibchen sehen im Gefieder gleich aus. Der Unterschied liegt in der Größe und im Gewicht. Das Weibchen ist schwerer und etwas größer. Im Flug sieht man keinen Unterschied. Nun zum Federkleid. Das Gefieder ist braun bis schwarz und wird bis zum Herbst immer heller (dunkelbraun). Nach der Mauser ist es dann wieder schwarz. Auffällig sind die kurzen Beine und die Zehen mit Krallen zeigen nur nach vorne, damit sie sich besser an Mauern festhalten können. Der Schnabel ist klein und spitz. Die Augen sind dunkel und sie haben ein weißes Kinn. Zum Aussehen zeige ich Euch auch ein Foto, auf dem Ihr den Größenunterschied von Weibchen und Männchen sehen könnt.
Die Mauersegler werden oft mit Schwalben verwechselt, sie sind aber nicht mit den Schwalben verwandt. Man sieht sie aber häufig gemeinsam nach Insekten jagen und es gibt auch gemeinsame Brutplätze an Gebäuden. Wenn man im Süden unterwegs ist, kann man den Mauersegler schnell mit dem Fahlsegler oder mit dem Alpensegler verwechseln. Die Segler werden auch mit Schwalben verwechselt. Damit das nicht passiert zeige ich Euch wie der Alpensegler, die Mehlschwalbe und die Rauchschwalbe in der Luft aussehen. Und so könnt Ihr Euch die Merkmale merken.
Kurz noch zum Namen vom Mauersegler. Er wurde schon immer an alten Gemäuern und Kirchtürmen gesehen, wie er sie rufend umkreiste. Da hat doch mal ein Vogel den richtigen Namen zu seinem Verhalten bekommen. Er segelt an Mauern entlang.
Wie sieht der Lebensraum vom Mauersegler aus? Mauersegler gehören zu den Vögeln, die sich das ganze Jahr in der Luft aufhalten. Sie kommen nur zum Brüten und zur Aufzucht ihrer Jungen auf die Erde. Ansonsten wird alles während des Fluges erledigt. Wie z.B. sie suchen sich einen Partner, sie paaren sich, sie koten, sie fressen und sie schlafen in der Luft. Sie sind meistens in sehr großer Höhe unterwegs. So ist die Gefahr von Feinden erbeutet zu werden geringer.
In Deutschland kommen die meisten Mauersegler Ende April und Anfang Mai an. Es hängt vom Wetter ab, ist es kalt und regnerisch kommen sie später zu ihrem Brutplatz. Mauersegler sind ihrem Brutplatz treu, sie kommen jedes Jahr wieder. In Hamburg am Brutplatz angekommen beginnen sofort die Balzflüge. Es finden dann regelrechte Verfolgungsjachten statt. Die Weibchen wollen testen ob die Männchen auch fit genug und ausdauernd sind, um ihre Jungen zu versorgen. Zuerst sieht man nur ein Männchen hinter den Weibchen fliegen, dann werden es immer mehr. Die ausdauerndsten Männchen finden am schnellsten eine Partnerin.
Während der Balz wird häufig dicht am Brutplatz vorbeigeflogen, daran beteiligt sich die ganze Kolonie. Ich habe verschiedene Kolonien von 20 bis 50 Mauerseglern beobachtet.
Während der Balz hört man ihre Stimme/Rufe sehr laut. Die Stimme, der Ruf ist ein aufgereites srieh srieh srieh. Hat sich ein Paar gefunden, dann wird sich schon in der Luft gepaart/kopuliert und später wird sich auch auf dem Nest gepaart. Zur Paarung in der Luft, fliegt das Männchen auf den Rücken des Weibchens und krallt sich im Gefieder fest. Die Paarung dauert nur einige Sekunden. Auf dem dritten Bild seht Ihr den Anflug zur Paarung in der Luft
Nun zum Brutplatz von Mauerseglern. Mauersegler gehören zu den Koloniebrütern und zu den Höhlenbrütern. Ihre Brutplätze finden sie in Felsnischen, in alten Mauern von Bauwerken (Kirchen, Burgen, Brücken), unter Dächern, in Baumhöhlen und in Nistkästen die für sie in Dörfern und Städten aufgehängt werden.
Nisthilfen sind wichtig, denn an alten Bauwerken werden alle Ritzen und Spalten zugeschmiert. Und somit vernichtet der Mensch die natürlichen Brutplätze vom Mauersegler. Aber achtet darauf, dass die Nisthilfen nicht unmittelbar am Wanderfaken Brutplatz angebracht werden.
In Hamburg wurden rote Nisthilfen unterhalb vom Wanderfalken angebracht, so hat der Wanderfalke kein Problem die Kolonie auszulöschen. Das ist dann so, als wenn man eine Katze und eine Maus in einen Käfig sperrt. Das Ergebnis kann sich jeder vorstellen. Mehr dazu unter Feinde.
Das Nest ist eine flache Mulde. Es werden Federn, Grashalme, Spinnenfäden, Weidenpollen und Müll (Papierfetzen und Plastikfetzen) die durch die Luft fliegen, eingesammelt und mit Speichel zum Nest verklebt.
Wenn Ihr bei Euch Mauersegler seht dann hängt Nisthilfen auf, denn an sanierten Häusern und an Neubauten finden sie keine Hohlräume mehr in denen sie ihr Nest bauen können. Viele Nisthilfen für Mauersegler werden auch von Spatzen und Staren besetzt. Ich zeige Euch einen Nistplatz der vom Star, vom Feldsperling und vom Mauersegler nacheinander genutzt wird. Jeder wartet, dass der besetzte Brutplatz wieder frei wird, damit er darin brüten kann. Zuerst hat der Star darin gebrütet, dann folgte der Mauersegler und zum Schluss nutzte der Feldsperling den Brutplatz für sich.
Wie Ihr nun gesehen habt sind auch in der Vogelwelt die Wohnungen immer vergriffen. Es kam vor, dass der Brutplatz vom letzten Jahr besetzt war, dann versuchte der Mauersegler diesen wieder zurückzuerobern. Was aber nicht gelang. Die Spatzen bauten förmlich den Eingang zu oder blieben im Eingang sitzen, so kamen die Mauersegler nicht mehr hinein. Zusätzlich flogen die Spatzen die Mauersegler an.
Mauersegler gehören zu den Koloniebrütern. Es sind sehr gesellige Vögel die sich auch untereinander unterstützen. Einige Mauersegler kommen gemeinsam (verpaart) aus dem Winterquartier und fangen sofort mit dem Nestbau an. Es ist wichtig die Nisthilfen im späten Herbst zu reinigen, damit sich keine Parasiten einnisten.
Mauersegler haben eine Jahresbrut in der Zeit von Mai bis Juni. Sie legt 1-3 weiße Eier die vom Weibchen und vom Männchen gleichermaßen bebrütet werden. Die Brutdauer beträgt ca. 24 Tage.
Die jungen Mauersegler gehören zu den Nesthockern. Die Nestlingszeit beträgt ca. 50 Tage. Sie werden von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. Die ersten Wochen bleibt das Weibchen vermehrt am Nest und hudert die Jungvögel. Das Männchen bringt dann die Nahrung im Kehlsack zum Nest.
Ich zeige Euch einige Bilder auf denen Ihr junge Mauersegler seht, die zusammen mit einem Altvogel im Nest sitzen oder wie sie Aussehen wenn sie das Nest verlassen haben. Wenn die Jungvögel das Nest verlassen sind sie voll ausgewachsen. Die besten Merkmale sind ihr weißes Kinn und die weiß umsäumten Federn. Junge Mauersegler die den Brutplatz verlassen haben, kehren nicht mehr zurück. Sie bleiben jetzt bis zur Geschlechtsreife ununterbrochen in der Luft.
Was fressen Mauersegler? Die Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen, Fliegen, kleinen Käfern und kleinen Libellen die sie im Flug erbeuten.
Der größte Feind ist der Mensch. Er zerstört ihre Brutplätze und stellt Windräder auf. Durch die Bauverordnung (Wärmedämmung) werden die Häuser versiegelt und alle alten Brutplätze der Mauersegler verschwinden. Die Auflagen zum Erhalt der Brutplätze werden zu wenig umgesetzt. Durch die Windräder kommen jedes Jahr zahlreiche Mauersegler ums Leben. Dann gibt es Menschen die hängen Nisthilfen unter einem Wanderfaken Brutplatz auf. Wanderfalken schaffen es ohne weiteres eine Kolonie auszurotten.
Zu den natürlichen Feinden zählen z.B. die Parasiten, das Wetter, der Wanderfalke, der Baumfalke, die Eulen, der Sperber, der Marder und das Wiesel.
Die “Mauser verläuft”;/beobachtungen/vogelfeder.html etwas anders als bei den meisten Vögeln. Beim Mauersegler findet die Mauser nach und nach über das ganze Jahr statt. Wenn die Federn z.B. von Hand- und Armschwingen erneuert werden, dann werden die einzelnen Federn am rechten Flügel und am linken Flügel gleichermaßen erneuert. So bleiben sie immer flugfähig. Wie das aussieht, dazu ein Foto. Mehr zur Mauser unter:
Bei meinen Beobachtungen ist mir aufgefallen, dass mehr Vögel in einer Kolonie vorhanden sind als die Anzahl der Brutpaare. Die Nichtbrüter unterstützten die Brutpaare mit Nahrung. Eine Besonderheit ist, dass sie ihre erbeutete Nahrung für die Jungen in ihrem Kehlsack zum Nest bringen. So sparen sie viel Zeit und Energie, da sie nicht mit jedem einzelnen Insekt zum Nest fliegen müssen. Wie so etwas aussieht, dazu ein Bild auf dem ihr sehen könnt wie ein Mauersegler mit vollem Kehlsack zum Nest fliegt.
Nun zeige ich Euch ganz besondere Fotos, die ich bei Sonnenuntergang aufgenommen habe. Die Aufnahmen sind an zwei verschiedenen Orten entstanden und ich habe sie nicht verändert, sondern es wurde nur ein Ausschnitt gemacht. Sie sehen aus wie Außerirdische.
Nun zum Verhalten von jungen Mauerseglern die ihr Nest verlassen haben. Man sieht ihnen förmlich an, dass sie Spass am fliegen haben. Sie probieren rasante Flugspiele aus, auch aus großer Höhe wieder zum Boden zu schießen und dann wieder aufzusteigen. Wenn die Jungvögel mit hoher Geschwindigkeit (ca. 200km/h) zum Boden fliegen, dann drehen sie sich auch noch um ihre eigene Achse. Es zu beobachten ist schon beeindruckend, aber die Flugakrobatik im Foto festzuhalten ist eine echte Herausforderung. Aber seht selber auf den nächsten Fotos, mit wie viel Freude die Jungvögel fliegen.
Mauersegler hinterlassen keine Merkmale am Brutplatz. Man sieht auch an der Nisthilfe keine Kotspuren, so wie bei anderen Vögeln. Mauersegler erledigen ihr Geschäft in der Luft. Man sieht auch kein Nistmaterial am Einflugsloch.
Findet eine Brutablösung statt, dann erscheinen mehrere Mauersegler aus der Kolonie und veranstalten dann richtige Verwirrspiele. Sie fliegen kreuz und quer am Brutplatz, täuschen das Anfliegen an und plötzlich huscht einer ins Einflugsloch von seinem Brutplatz. Ist der Mauersegler im Einflugsloch verschwunden, dann verschwinden sie alle wieder und man bekommt nicht mit, dass dort ein Brutplatz von Mauerseglern ist.
Mauersegler verlassen ihren Brutplatz senkrecht nach unten, dann fliegen sie einige Zeit dicht über den Boden bevor sie zum Himmel aufsteigen.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über den Mauersegler und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Lateinisch, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Apus apus
Art: Mauersegler
Familie: Segler (Apodidae)
Englischer Name: Common Swift
Spanischer Name: Vencejo Común
Französischer Name: Martinet noir
Italienischer Name: Rondone
Vorkommen: Europa, Afrika, Asien
Lebensraum: Luftraum, Gebirgszüge, Städte und Dörfer
Größe: 17 cm
Gewicht: 50 g
Flügelspannweite: 48 cm
Fluggeschwindigkeit: 120-150km/h
Geschwindigkeit: Im Sturzflug bis 200 km/h
Brut: 1 Jahresbrut
Alles über Nester
Brutplatz: Höhlen, Felsnischen, unter Dächern, unter Brücken, Mauerspalten, Nisthilfen
Geschlechtsreife: 2-3 Jahr
Fortpflanzung/Paarungszeit: Ende April – Mai
Brutzeit: Mai bis Juni
Anzahl der Eier/Gelegegröße: 2-3
Brutdauer: 24 Tage
Nestlingsdauer: 50 Tage
Nahrung: Insekten, Spinnen, Käfer, Motten, Fliegen
Alter: Lebenserwartung 20 Jahre
Liste der Feinde: Parasiten, Wiesel, Falken, Sperber, Eulen, Katzen, Menschen, Klimawandel
Zugvogel: Ja
Winterquartier: Afrika
Rote Liste: Ja
Die fünf Sinne vom Mauersegler
Alles über die Vogelberingung
Weitere Infos und Dokumentationen über Vogelarten findet Ihr unter Beobachtungen oder Vogelsteckbriefe.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits. Am Ende der Seite findet Ihr immer eine Liste über weitere Vogelbeobachtungen.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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