Der Purpurreiher (Ardea purpurea) gehört zu den Zugvögeln und zur Familie der Reiher. Vorkommen: Purpurreiher kann man in Europa, Asien und Afrika beobachten. Wir haben die Purpurreiher schon in Frankreich, Österreich und Spanien gesehen. Hier könnt Ihr an meinen Beobachtungen im Lebensraum vom Purpurreiher teilhaben. Der Purpurreiher ist mit seinen ca. 90 cm fast so groß wie der bekannte Graureiher. Wie sieht der Purpurreiher aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung zeige ich Euch einige Bilder.
Sucht Ihr nur wo und wann sie brüten, was sie fressen, die Flügelspannweite, das Alter, die Größe, das Gewicht, das Gelege, die Paarungszeit, die Brutzeit oder ihre Feinde, dann schaut im Steckbrief für Kinder nach.
Die Weibchen und die Männchen vom Purpurreiher sind gleich groß. Auch im Gefieder (Prachtkleid) konnte ich keinen Unterschied sehen, das ist für die Vogelwelt eher ungewöhnlich.
Auffällig sind beim Purpurreiher die großen Füße mit den langen Zehen. Der Körper ist dunkelgrau, der Hals ist rotbraun mit schwarzen Längsstrichen, der Oberkopf ist schwarz, am Hinterkopf tragen sie dunkle Schmuckfedern, die Augen sind gelb, der lange dolchartige Schnabel ist grüngelblich und die Beine mit Zehen sind nur gelblich. Am Unterhals tragen sie auch Schmuckfedern. Die Schwanzfedern, Hand- und Armfedern sind dunkel.
Der Purpurreiher ist auf Wasser in seinem Lebensraum angewiesen. Daher bevorzugt er Sümpfe und Seen mit Flachwasserzonen und viel Schilfbewuchs. Im Schilfgürtel bauen die Reiher am liebsten ihre Nester. Unsere ersten Purpurreiher haben wir in den siebziger Jahren in Österreich am Neusiedlersee in ihrem Lebensraum beobachtet. Bei den Bootstouren, durch die Schilfzonen, wurden die scheuen Reiher immer wieder hochgescheut. Stört man die Purpurreiher häufig am Brutplatz, dann verlassen die Reiher ihren bisherigen Lebensraum und suchen sich einen neuen.
Die Balz beginnt schon im Winterquartier und wird im Brutgebiet fortgesetzt. Bei der Balz hört man die Reiher auch häufig rufen. Im Flug ähnlich wie der Graureiher, nur etwas weicher chrääk. Der Ruf/Stimme am Nest sind grunzende und krächzende Laute. Hat sich ein Paar gefunden, wird gemeinsam aus trockenen Schilfblättern ein Nest am Boden gebaut. Sie bauen auch Nester in Büschen und Bäumen, wenn keine geeigneten Schilfflächen vorhanden sind. Purpurreiher brüten in Kolonien. Im Lebensraum der Purpurreiher sieht man häufig auch Zwergdommeln und Purpurhühner.
Die Purpurreiher haben, wie auch die anderen Reiherarten, eine Jahresbrut in der Zeit von März bis Juni. Sie legt 4-5 bläulichgrüne Eier. Die Eier werden vom Weibchen und Männchen ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt ca. 24 Tage. Die jungen Küken werden vom Weibchen und Männchen mit Nahrung versorgt. Die Jungvögel gehören zu den Nesthockern und sie brauchen etwa zwei Monate bis sie flügge sind. Das erste Federkleid vom Jungvogel ist braun.
Nun zeige ich Euch ein Flugbild vom jungen Purpurreiher im ersten Federkleid. Die Federn sind wie bei vielen Jungvögeln weiß umsäumt. Auffällig beim ersten Federkleid ist, dass eine Feder wie die andere ist.
Die Purpurreiher jagen die meiste Zeit im verborgenen. Sie stehen oder gehen ganz langsam durchs Wasser und sobald sie etwas fressbares sehen, wird mit ihrem dolchartigen Schnabel blitzartig zugestoßen. Ihre Nahrung jagen sie in erster Linie in Flachwasserzonen.
Was fressen Purpurreiher? Man könnte sagen, sie gehören zu den Allesfressern. Zu ihrer Nahrung gehören Fische, Molche, Krebstiere, Larven, Schnecken, Würmer, Insekten, Amphibien, Reptilien, kleine Säugetiere, Jungvögeln und Aas. Auch die Reiher passen sich, wie z.B. die Weißstörche, bei ihrer Nahrungssuche immer mehr dem jeweiligen Nahrungsangebot an.
Da die Purpurreiher in erster Linie Fisch fressen, stehen sie bei den Menschen ganz oben auf der Liste der Feinde. Der Mensch bejagt den Reiher und zerstört ihren Lebensraum. Auch bei den Purpurreihern konnte ich beobachten, dass Angler ohne Rücksicht durch die Schilfzone liefen, um an der Wasserkante zu angeln. Häufig findet man an Seen, Flüssen und Bächen Angelschnüre mit Angelhaken, die zur tödlichen Falle für die Tiere werden.
Zu den natürlichen Feinden zählen die Raubtiere (z.B. Fuchs), die Greifvögeln, die Rabenvögeln und die Großmöwen.
Purpurreiher teilen ihren Lebensraum auch mit anderen Wasservögeln. Sie brüten in Kolonien aber immer im gewissen Abstand. Sollte sich daran nicht gehalten werden kommt es auch zu Revierkämpfen. Jungvögel sind bei der Fütterung sehr brutal, wie bei allen Reiherarten. Wenn die Altvögel die Beute ins Nest würgen, ist jeder sich am nächsten. Die Jungen hacken aufeinander ein, dabei kommt es auch zu Todesfällen. Purpurreiher gehören in Europa zu den Zugvögeln. Wie sich junge Reiher im Nest verhalten, dazu könnt Ihr Bilder auf der Seite Graureiher sehen.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über den Purpurreiher und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Lateinisch, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Ardea purpurea
Familie: Reiher
Englischer Name: Purple Heron
Spanischer Name: Garza imperial
Französischer Name: Heron pourpre
Italienischer Name: Airone rosso
Verbreitung: Afrika, Asien, Europa
Lebensraum: Sümpfe, Seen, Feuchtgebiete mit großen Schilfgebieten
Größe: 80-90 cm
Gewicht: 1500g
Flügelspannweite: 145 cm
Geschlechtsreife: 1-2 Lebensjahr
Brutplatz: Boden, Büsche, Bäume
Brut: 1 Jahresbrut
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Juni
Brutzeit: März bis Juli
Anzahl der Eier/Gelegegröße: 4-5
Brutdauer: 26 Tage
Nestlingsdauer: 50 Tage
Nahrung: Fisch, Frösche, Schlangen, kleine Säugetiere, Insekten, Larven, Amphibien, Krebstiere, Vögel
Liste der Feinde: Klimawandel, Mensch, Greifvögel, Rabenvögel, Möwen, Raubtiere, Fuchs
Zugvogel: Ja
Winterquartier: Afrika
Alter: Lebenserwartung 20 Jahre
Alles über die Mauser der Vögel
Die fünf Sinne vom Purpurreiher
Weitere Infos über Reiherarten unter Vogelateckbriefe und Schreitvögel.
Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten, wie z.B das Rothuhn oder der Steinkauz.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachunterricht, für Artensteckbriefe, für Arbeitsblätter und für Referate oder einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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