Der Gleitaar (Elanus caeruleus) gehört zur Familie der Habichtartigen. Wir haben den kleinen Greifvogel in Spanien, Portugal und auch schon in Deutschland beobachtet. Hier könnt Ihr an meinen Beobachtungen im Lebensraum vom Gleitaar teilhaben. In Europa gehört der Gleitaar zu den Zugvögeln. Man sieht den Gleitaar außerdem noch in Afrika, Asien und Australien. Mit seinen ca. 36 cm und einer Flügelspannweite von 84 cm ist er etwa so groß wie ein Turmfalke. Wie sieht ein Gleitaar aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung zeige ich Euch einige Bilder. Sucht Ihr nur wann und wo sie brüten, was sie fressen, das Alter, die Brutzeit, die Größe, die Feinde oder die Nahrung dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Gleitaar Männchen und Weibchen sehen im Gefieder gleich aus. Der Unterschied zwischen Weibchen und Männchen liegt in der Größe und im Gewicht. Das Weibchen ist etwas größer und etwas schwerer. Das Obergefieder vom Gleitaar ist hellgrau bis blaugrau, der Kopf, der Hals, die Unterseite und der Schwanz sind weiß. Wenn sie sitzen haben sie auffällig schwarze Schulterflecke. Im Flug sind die Handschwingen und Flügelspitzen von unten schwarz. Die Beine sind gelb, der Schnabel ist dunkel und die roten Augen sind mit schwarzen Federn umrandet. Nun ein paar Bilder zum Aussehen.
Wie sieht der Lebensraum vom Gleitaar aus? Der bevorzugte Lebensraum vom Gleitaar sind offene Kulturlandschaften, offene Agralandschaften, Steppen und Buschland mit vereinzelten Bäumen in denen sie brüten können. Nun ein paar Bilder die ich im Lebensraum der Gleitaare aufgenommen habe.
Ende Februar, Anfang März zurück aus Afrika in ihren Brutrevier beginnt sofort die Balz. Während der Balzflüge wird immer wieder der ausgewählte Brutplatz angeflogen. Dann hört man auch ihre Stimme/Ruf. Es ist ein aufgereihter Pfeifton oder ein krii-ää. Wir haben ein Paar fünf Jahre lang beobachtet, um zu sehen ob es immer noch dasselbe Paar ist und ob sie ihren alten Brutplatz behalten. Und so wie es aussieht bleiben auch Gleitaare ein Leben lang zusammen. Ihr altes Nest bessern Männchen und Weibchen gemeinsam aus, oder sie bauen ein neues Nest oben im Baum, so dass sie das Nest von oben anfliegen können.
Gleitaare haben eine Jahresbrut von Ende März bis Juni, sie legt meistens 3-4 gräuliche Eier. Die Brutdauer beträgt ca. 28 Tage und dann folgt eine Nestlingszeit von ca. 36 Tagen. Zuerst bleibt das Weibchen am Horst, füttert, hudert (wärmt) und beschützt die Jungen. Nach zwei Wochen werden die Jungvögel von beiden Eltern mit Nahrung versorgt. Haben die Jungen ihren Horst verlassen werden sie in den ersten Wochen noch weiter mit Nahrung versorgt. Die Eltern ziehen jeden Tag mit ihren Jungen etwas weiter vom Brutplatz weg. Die von uns beobachteten Gleitaare waren nach ein paar Tagen schon fünf Kilometer vom Brutplatz entfernt.
Wie sehen die Jungvögel aus? Zum Aussehen und bestimmen der Jungen zeige ich euch einige Bilder. Merkmal zur Erkennung der Jungvögel ist ihr hell umsäumtes Gefieder.
Was fressen Gleitaare? Die Nahrung besteht aus Vögeln, Eidechsen, kleinen Nagetieren und Insekten. Die Gleitaare fressen am meisten Lerchen, Wiesenpieper und Weidensperlinge. Sie fressen auch die Küken vom Rothuhn und vom Spießflughuhn, die häufig in ihrem Lebensraum zu finden sind. Bei den Eidechsen bevorzugen sie die Mauereidechse und kleine Perleidechsen. Großinsekten erbeuten sie im Flug oder auf deren Ansitz. Anhand ihres Gewölle kann man gut feststellen was sie gefressen haben.
Nun etwas über das Jagdverhalten vom Gleitaar. Er jagt häufig vom Ansitz aus. Seine Vorlieben sind unerfahrene Jungvögel wie z.B. Lerchen, Wiesenpieper und Weidensperlinge. Er beobachtet die Wiesenbrüter ganz genau, und erbeutet sie auch an ihrem Brutplatz. Über den Schafsweiden oder über Buschland sieht man den Gleitaar auch häufig beim Bütteln, um Beute ausfindig zu machen. In der Abenddämmerung fliegt der Gleitaar auch im Suchflug dicht über dem Boden hin und her, um Vögel aufzuscheuchen. Ist das Nahrungsangebot sehr groß, legt der Gleitaar sich ein Vorratslager an.
Haben die Jungvögel ihr Nest verlassen, sieht man sie zusammen mit ihren Eltern auf die Jagd gehen. In den ersten Wochen schauen die Jungen nur zu, wie die Altvögel jagen.
Eidechsen erspäht er vom Ansitz aus oder beim Rütteln, so wie der Turmfalke oder auch der Rötelfalke. Der Unterschied beim Rütteln zwischen den Vogelarten ist der, dass der Gleitaar sich häufig beim Rütteln senkrecht durchsacken lässt. Dabei hält er die Flügel einen Augenblick senkrecht nach oben, denn so verliert er schnell an Höhe und landet von oben auf seiner Beute.
Feind Nr.1 ist der Mensch. Er zerstört ihren natürlichen Lebensraum. Zu den natürlichen Feinden zählen, die Greifvögel, die Falken, die Adler, die Rabenvögel und das Hermelin/Wiesel.
Nun zu einer Besonderheit vom Gleitaar. Wir staunten nicht schlecht, gerade haben die Jungvögel ihren Horst/Nest verlassen, und was machen die Altvögel?
Sie paaren (kopulieren) sich erneut am Brutplatz. Wollen sie eine zweite Brut anfangen? Nein! Wir haben schon häufiger bei Greifvögeln und Geiern gesehen, dass sie sich während der Brutsaison paaren. Auch in der Vogelwelt wird sich nicht nur zur Fortpflanzung gepaart. Es dient z.B. zur Festigung ihrer Beziehung.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief über den Zwergadler und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Latein, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Elanus caeruleus
Englischer Name: Black-winged kite
Spanischer Name: Elanio Comun
Französischer Name: Elanion blac
Italienischer Name: Nibbio bianco
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Geschlechtsbestimmung: Weibchen sind größer
Größe: 36 cm
Gewicht: 310g
Flügelspannweite: 84 cm
Geschwindigkeiten: unter Geschwindigkeit der Vögel
Brut: 1 Jahresbrut
Alles über Vogelnester
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Juni
Brutzeit: März bis Juni
Brutplatz: Baum
Eier/Gelegegröße: 3-5
Brutdauer: 28 Tage
Nestlingsdauer: 36 Tage
Kommunizieren: Die Sprache der Vögel
Nahrung: Vögel, Reptilien, kleine Nagetiere, Insekten
Alter: Lebenserwartung 10 Jahre
Feinde: Falken, Adler, Marder, Mensch
Zugvogel: Ja
Winterquartier: Afrika
Rote Liste: Ja
Wann lernen Gleitaare fliegen
Alles über die Mauser der Vögel
Die fünf Sinne vom Gleitaar
Merkmale: Überwiegend weißes Gefieder und rote Augen
Weitere Infos und Bilder unter Beobachtungen
Weiterhin viel Spaß auf meinen anderen Seiten, wie z.B. der Zwergadler oder Kranke und Verletzte Vögel gefunden.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in Irland, in Schottland, in England, in Ungarn, in Österreich, in Frankreich, in Portugal, in Italien, in der Schweiz, in Belgien, in Griechenland, in Luxemburg, in Spanien, in Portugal in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz, in Hessen, im Saarland, in Bayern, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern in der Lewitz, in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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