Hier könnt Ihr an meinen Beobachtungen teilhaben, die ich von einem Roten Milan und einem Schwarzen Milan gemacht habe, die Freundschaft geschlossen haben. Rote und Schwarze Milane beobachtet man zusammen am besten auf dem Vogelzug in Spanien in den Pyrenäen, bevor sie diese Richtung Nordeuropa überqueren. In den Tälern der Pyrenäen findet man problemlos einige Schlafplätze von Milanen. Wenn ihr aber nur wissen wollt, wo und wann der Rote und der Schwarze Milan brüten und ihre Jungen aufziehen oder einen Steckbrief vom Milan, dann besucht meine Seiten der Rotmilan und meine Seite der Schwarzmilan. Dort findet Ihr alle allgemeinen Informationen. Nun zeige ich Euch erstmal ein Bild von einem Schlafplatz der Milane.
Aber nun zu meiner Geschichte vom Rot- und Schwarzmilan. Am Schlafplatz der Schwarzmilane (ca. 60) fiel mir auf, dass auch ein Rotmilan (Milano real) dicht neben einem Schwarzmilan saß. War das Zufall oder steckt da mehr dahinter? Ich wollte genauer beobachten was das mit den Beiden auf sich hat. Ich versuchte die beiden erstmal auf einem Bild festzuhalten.
Wie durch ein Wunder lag ein überfahrener Fuchs am Straßenrand, den nahm ich mit und legte ihn in der Nähe des Schlafplatzes der Milane ab, in der Hoffnung sie kommen und fressen von dem toten Fuchs. Milane gehören mit zu den Aasfressern. Wir stellten uns mit dem Wagen in ca. 100 m Entfernung hin und warteten ab was passieren wird. Die Milane kreisten am Himmel, aber keiner kam herunter und fraß von dem toten Fuchs. Nicht nur Milane sahen den Fuchs, sondern auch Gänsegeier, Kolkraben und Schmutzgeier drehten ihre Runden in der Luft. Die Stunden vergingen und nichts passierte, so geht es häufig bei Beobachtungen zu. Plötzlich zog eine größere Gruppe Gänsegeier an uns vorbei und drehte über einem Wald ihre Kreise. Wir brachen unsere Beobachtung bei den Milanen ab und folgten den Gänsegeiern. Und das wurde auch belohnt, wie sich später herausstellte.
Es dauerte nicht lange und wir hatten die Gruppe Gänsegeier eingeholt. Was ist passiert? Es lagen in einer S-Kurve tote Gänsegeier auf der Straße. Wollten die Artgenossen sie fressen? Nein! Sie hatten es auf zwei Wildschweine abgesehen, die nach einem Unfall mit einem PKW im Straßengraben lagen. Ich hielt auf dem nächsten Parkplatz an, nahm die toten Geier von der Straße und zog die Wildschweine aus dem Straßengraben und legte die Wildschweine nacheinander in einem nahen Flussbett ab. Nun konnten die Geier die Wildschweine fressen und wurden nicht mehr durch heranfahrende Autos gestört. Vom Parkplatz aus behielten wir die Wildschweine im Auge, um beim großen Fressen der Geier dabeizusein. Ihr könnt schon gespannt sein auf meine Seite das Große Geier Fressen. Nun ein paar Bilder zum Vorgeschmack. Aber denkt nicht, dass das alles tote Geier sind die da auf einem Haufen liegen.
Die Seite ist fertig.
Die Geier sitzen in Bäumen und in der Hanglage und behalten das Wildschwein im Auge. Wir aber auch. Die Sonne fängt an unterzugehen und man denkt so: „Hoffentlich kommen sie noch solange es hell ist, damit man noch einige Fotos hinbekommt.“ Ihr werdet es nicht glauben, wer sich zuerst auf dem Wildschwein niederließ, es war ein Schwarzer Milan. Es dauerte nicht lange und der erste Kolkrabe war auch schon da. Dem Schwarzen Milan passte es überhaupt nicht, dass der Kolkrabe da war und er war ständig am Rufen. Rief er nach seinem Partner, der ihm beim Vertreiben vom Raben unterstützen sollte? Ich glaube ja.
Das Gerufe blieb nicht unbemerkt. Es kreiste nun auch ein Rotmilan über uns. Wir sind schon gespannt ob der Rotmilan dem etwas kleineren Schwarzmilan die Beute streitig macht. Gerade zu Ende gedacht, da springt der Schwarze Milan von seiner Beute und was meint Ihr wer da landet? Der Rote Milan. Wir erstarrten förmlich, als wir die Beiden Milane so dicht am Fressplatz nebeneinander sahen. Bloß keine Geräusche machen, man mochte noch nicht einmal den Auslöser der Kamera drücken, nicht dass die beiden wegen uns verschwinden. Der Rabe ist seitdem der Rote Milan anwesend ist verschwunden. Die Beiden sind sehr aufmerksam und schauen auch immer zu den Geiern, die im Hang und in den Bäumen sitzen.
Und plötzlich sprang der Schwarzmilan auch zu dem Rotmilan auf das Wildschein. Nun hatte ich keine Zweifel mehr, das muss das Paar sein, das wir schon eine Zeit lang beobachtet haben. Aber nun seht selber, wie die beiden sich beim Fressen verhalten, so verhalten sich nur Freunde oder Partner. Bis jetzt hatte ich immer beobachtet, dass die Rotmilane den Schwarzmilanen die Beute streitig machten. Auf den Bildern könnt Ihr auch gut den Unterschied zwischen Rot- und Schwarzmilan sehen
Wie auf Kommando flogen beide Milane hoch. Was war passiert? Der erste Gänsegeier ist gelandet und bei dem Größenunterschied würde ich auch erstmal flüchten. Es dauerte auch nicht lange und es landeten immer mehr Geier, die sich jetzt am Wildschwein zu schaffen machten. Die beiden Milane sitzen im Baum und schauen zu. Und was war das ? Ihr würdet es nicht glauben, wenn ich nicht die Bilder dazu hin bekommen hätte. Die beiden Milane griffen nacheinander die Geier an. Schade nur, dass das Licht nicht mehr so gut war und einige Bilder etwas unscharf sind. Aber hier kommt es auf das Verhalten vom Rot und vom Schwarz Milan an und nicht auf die Schärfe der Bilder. So ein Verhalten in der Natur mitzuerleben ist einzigartig. Nun schaut Euch erstmal die Bilder an.
Es wurde immer dunkler und die Geier haben das Wildschwein auch fast aufgefressen, und zogen sich jetzt zurück. Die beiden Milane waren auch plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Das, was wir heute erlebt haben, mussten wir erstmal verarbeiten. Ich legte noch am späten Abend das zweite Wildschwein ins Flussbett neben die Überreste vom ersten Schwein. Wir sind schon gespannt wie es am nächsten Morgen weiter geht.
Weit vor Sonnenaufgang liegen wir auf Lauer um zusehen, wer ist der Erste am Wildschwein. Die Sonne kommt gerade hinter den Bergen zum Vorschein und wer lässt sich zuerst sehen? Der Schwarzmilan ist mal wieder der Erste auf dem Wildschwein. Was macht er da? Er würgt erstmal sein Gewölle hoch. Mehr zum Gewölle unter Schwarzmilan oder auf meiner Seite Gewölle und Speiballen. Als er sein Gewölle ausgewürgt hat, fliegt er zu den Überresten vom ersten Wildschwein. Gerade denkt man noch, wo bleibt der Rote Milan, da sitzt er schon auf dem Gerippe von dem gerade noch der Schwarze gefressen hat.
Die Zeit vergeht, die Milane fressen an den Überresten vom Wildschwein. Die Sonne macht mir beim Fotografieren immer mehr zu schaffen, sie scheint ins Objektiv. Aber so ist das, man kann sich den optimalen Standort nicht immer aussuchen. Plötzlich hören wir Raben laut rufen, da landet auch schon der erste Gänsegeier am Wildschwein. Jetzt geht es Schlag auf Schlag, es werden immer mehr. Das Gekloppe um sie besten Plätze ist in vollem Gange. Die Milane fliegen wieder ihre Angriffe auf die Geier, was die Geier nicht sonderlich beeindruckt. So schnell wie die Geier gekommen sind, haben sie auch das zweite Wildschein verputzt und sind wieder verschwunden. Mehr dazu unter Das große Geier Fressen. Übrig geblieben sind einige Knochen und das Fell von dem Wildschwein.
Die Geier sind verschwunden und sofort sind die beiden Milane wieder da und machen sich an den Überresten zu schaffen. Da landet plötzlich ein Schmutzgeier im Flussbett und zwei Raben kommen schreiend angeflogen. Wollen die Raben durch ihr Geschrei die Milane und den Schmutzgeier vertreiben? Der Schmutzgeier verschwand genauso schnell, wie er gekommen war. Die Milane beeindruckte das laute Geschrei nicht und sie fraßen weiter. Jeder bekam etwas ab. Die Raben wurden von den Milanen hin und wieder in die Schranken gewiesen. So verging der Tag sehr schnell.
Wir beschlossen am späten Abend nachzuschauen ob der Fuchs noch an seiner Stelle liegt. Der Fuchs war tatsächlich noch nicht aufgefressen. Wir nahmen den Fuchs mit und legen ihn neben die Überreste der Wildschweine. Nun wollten wir sehen ob die Geier und die Milane auch den Fuchs so schnell fressen. Am nächsten Morgen sind wir gespannt, wer ist der erste am Fuchs. Die Sonne geht auf und nichts passiert. Die Milane kreisen, die Raben fliegen vorbei aber keiner lässt sich auf dem Fuchs nieder. Nur eine Kohlmeise zupft aus dem Fuchsschwanz Haare zum Nestbau. So standen wir von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und nichts ist passiert. Und am darauf folgenden Tag kam auch kein Milan, Geier oder Rabe vorbei.
Ich habe schon häufiger in der Natur erlebt, dass tote Füchse nicht ohne Weiteres von Aasfressern (Greifvögeln) gefressen werden. Wie z.B. bei meinen Uhu Beobachtungen. Vielleicht wissen die Aasfresser, dass sie sich mit dem Fuchsbandwurm anstecken könnten. Wer weiß.
Die beiden Milane hätten einen Sender tragen müssen, um ihr weiteres Zusammensein zu verfolgen und zu dokumentieren. Bleiben sie weiter ein Paar? Die Fragestellung bleibt erstmal offen. Vielleicht sehen wir ja bald eine neue Vogelart, entstanden aus einem Roten und einem Schwarzen Milan. Wäre nicht ausgeschlossen.
Ich fahre nach Mecklenburg-Vorpommern um beim Mähen einer großen Wiese dabei zu sein. Wenn Wiesen gemäht werden versammeln sich immer viele verschiedene Greifvögel und Rabenvögel um von eventuell zu Tode gekommenen oder flüchtenden Tieren zu profitieren. Es ist interessant mit anzusehen wie sich Greifvögel und Rabenvögel gegenseitig vertreiben und die Beute streitig machen.
Das Schauspiel der Greifvögel entsprach meinen Vorstellungen. Aber was Ihr hier jetzt zu hören und zu sehen bekommt grenzt schon an ein Wunder.
Zweimal in einem halben Jahr die selbe Beobachtung von einem Roten und Schwarzen Milan zu machen, ist das Zufall oder ist es das gleiche Paar aus Spanien?
Die erste Nebelkrähe macht sich an den Innereien von zu Tode gekommen Tieren zu schaffen. Es dauerte nicht lange und die Nebelkrähe muss wieder weichen, denn der erste Rotmilan landete und übernahm die Beute. Ich dachte so „Wer wird der nächste sein“? Da landete schon ein Schwarzer Milan. Ist das wirklich ein Schwarzer Milan oder träume ich? Aber seht selber. Bilder sagen mehr als Worte.
Langsam glaube ich, dass es zu wenige Rotmilan Männchen gibt und die Rotmilan Weibchen nehmen sich auch als Partner Schwarzmilan Männchen. Könnte doch sein! Schwarzmilane gibt es genügend. Also haltet die Augen offen und wenn jemand ähnliche Beobachtungen gemacht hat, lasst es mich wissen. Wichtig sind Beweisfotos.
Ich bin gespannt wie es sich so weiter entwickelt mit den Milanen.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachunterricht, für Artensteckbriefe, für Arbeitsblätter und für Referate oder einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Und denkt daran, Natur- und Vogelschutz ist wichtig.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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