Die Sumpfohreule (Asio flammeus) sieht man in ganz Europa. In Südeuropa sieht man sie nur unregelmäßig. Die Sumpfohreule gehört zu den Kurzstreckenziehern. Sie ist mit ihren 42 cm etwas größer als die Waldohreule. Sumpfohreulen Weibchen sind größer und schwerer als die Männchen. Sie gehören zu den Eulen mit Federohren, obwohl man die Federohren bei der Sumpfohreule kaum noch sieht. Die Sumpfohreule wird am häufigsten mit der Waldohreule verwechselt. Auch im Flugbild sind sie fast gleich. Eine Besonderheit der Sumpfohreule ist es, dass man sie in einigen Gebieten den ganzen Tag über beobachten kann- vor allem während der Aufzucht ihrer Jungen. Übersicht: Sucht Ihr nur das Alter, die Feinde, ihr Vorkommen, was sie fressen, das Gewicht, die Brutzeit, die Lebenserwartung, die Flügelspannweite und die Größe, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach. Wie sieht eine Sumpfohreule aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung zeige ich ein paar Bilder.
Die Sumpfohreule hat einen sehr runden Kopf mit kleinen Federohren. Das Gesichtsfeld ist sehr hell und die gelben Augen sind schwarz umrandet. Die Oberseite ist cremefarben mit hell- bis dunkelbraun quergebänderten Flecken. Die Unterseite der Sumpfohreule ist cremefarben bis weiß und mit dunklen Strichen längs gebändert. Es gibt im hohen Norden auch sehr weiße Sumpfohreulen, wie Ihr auf meinen Fotos sehen könnt.
Habitat / Lebensraum: Die Brutgebiete/Bruthabitat der Sumpfohreule findet man in Mooren, in Hochmooren, in Feuchtwiesen und an Küsten mit niedrigem Bewuchs. Sie brauchen offene Landschaften zum Jagen. Sumpfohreulen sieht man mit unter nur ein oder zwei Jahre in einem Brutgebiet. Dieses hängt mit der Mäusepopulation zusammen. Gibt es zu wenig Mäuse im Brutgebiet der Sumpfohreule, dann verlässt sie es und sucht sich ein neues Brutgebiet. Nun zeige ich Euch erstmal drei Fotos auf denen Ihr die verschiedenen Brutgebiete sehen könnt
Die Balz der Sumpfohreule, mit ihrem Flügelklatschen über ihrem Brutrevier, ist immer wieder ein Erlebnis. Die Balz beginnt in einigen Revieren schon Ende Februar und dauert in der Regel bis Mitte Mai. Sumpfohreulen bauen ihre Nester auf dem Boden. Sie drehen sich eine Mulde so wie die Uhus (Bodenbrut). Sumpfohreulen brüten in der Regel nur einmal. Wenn es ein gutes Mäusejahr gibt, kann es auch zu einer zweiten Brut kommen. Ich zeige Euch jetzt erstmal ein Sumpfohreulen-Paar, das sein Revier abfliegt.
Sumpfohreulen gehören zu den Standvögeln (Nordeuropa Teilzieher). Je nach Standort (Süd- oder Nordeuropa) beginnt die Eiablage von Mitte März bis Ende April. Wenn es zur Zweitbrut kommt geht die Eiablage bis Ende Juni. Ihr Brutplatz (Nest) ist eine Mulde am Boden. Die Sumpfohreule legt 4-10 weiße Eier. Die Brutdauer beträgt ca. 28 Tage. Die Nestlingsdauer beträgt ca. 16 Tage. Die jungen Sumpfohreulen werden vom Männchen und Weibchen gemeinsam mit Nahrung versorgt. Nach verlassen des Nestes wandern die Jungen genauso wie die jungen Uhus im Revier umher. Was fressen Sumpfohreulen? Die Nahrung besteht aus Kleinsäugern, Mäusen, Vögeln und Insekten. Nach 5-6 Wochen können die jungen Sumpfohreulen fliegen. Sie werden nach erreichen ihrer Flugfähigkeit noch einige Zeit vom Männchen und Weibchen mit Nahrung versorgt, bis sie das Revier verlassen müssen. Dazu später mehr.
Es ist eine Augenweide Sumpfohreulen beim Jagen in der Natur zu beobachten. Ich zeige Euch erstmal ein paar Fotos, auf denen Ihr sehen könnt, wie es aussieht wenn Eulen vom Ansitz aus jagen. Sie sitzen auch häufig Stundenlang am Boden und warten regelrecht, dass die Maus vorbeikommt.
Nun zeige ich Euch einige Fotos auf denen Ihr sehen könnt, wie die Sumpfohreule im Gleitflug Beute macht. Die Sumpfohreule ist eine sehr geschickte Fliegerin. Sie wechselt schlagartig die Richtung oder bleibt auch mal im Rüttelflug stehen.
Sumpfohreulen müssen besonders auf ihr Gefieder achten, da sie auch viel am Boden sitzen, um ihre gute Flugfähigkeit nicht zu verlieren. Sie sind täglich mehrere Stunden damit beschäftigt ihr Gefieder zu reinigen und zu pflegen.
Ich habe das Glück gehabt eine Mauserfeder der Sumpfohreule zu finden. Sie ist sehr leicht, in Größe und Farbe, mit der Mauserfeder der Waldohreule zu verwechseln. Mehr zur Mauser unter:
Junge Sumpfohreulen (im Alter von 5 Monaten) kann man sehr schwer von Altvögeln unterscheiden, wenn sie im Revier umher fliegen. Das Gefieder sieht fast wie das der Altvögel aus. Bei der jungen Sumpfohreule ist das Gefieder an den Federohren und an den Füßen noch nicht ausgeprägt. Wenn man eine Sumpfohreule alleine sieht und das Größenverhältnis nicht einschätzen kann, schaut man sich die Beine an. Das Weibchen hat deutlich dickere Beine als das Männchen. Dazu ein paar Bilder.
Im Revier von Sumpfohreulen sieht man häufig Kornweihen. Dies kann leicht zu Verwechslungen führen, da die Kornweihen Weibchen eine ähnliche Gefiederzeichnung haben und ihre Flugtechnik der der Sumpfohreule sehr gleicht.
Auch Sumpfohreulen haben Feinde. Dazu gehören z.B.: Parasiten, Infektionskrankheiten, Großmöwen, Raubmöwen, Hunde, Krähen, Raben, Füchse, Eulen, Marder und der Mensch. Wenn sie am Boden sitzt und ihr Gefahr droht, dann fängt sie mit einem lauten miauendes „Kiiijä“ an. Kommt der Feind dann noch näher fängt sie an zu fauchen und mit dem Schnabel zu klappern, wie die Uhus. Der Ruf der Sumpfohreule bei der Balz ist ein lautes bellen „bu bu“ oder „hu hu“. Der Fuchs wird immer als Hauptfeind der Eulen dargestellt. Die Feinde der Sumpfohreule sind in erster Linie der Mensch, das Wildschwein, die Eulen, der Fuchs und die Möwen. Ich habe über Stunden beobachtet wie ein Fuchs im Revier einer Sumpfohreule eindrang. Wollt Ihr mehr darüber wissen, dann geht auf meine Seite: Konflikte einer Sumpfohreule. Die Gefahren für Greifvögel und Eulen in Deutschland lauern überall. Viele Sumpfohreule fallen immer noch die illegale Greifvogelverfolgung zum Opfer.
Nun zeige ich Euch ein Gewölle der Sumpfohreule. Wenn man es zerlegt kann man an Hand der Überreste im Gewölle erfahren was sie gefressen hat. In diesem Fall hatte sie zwei Mäuse gefressen.
Es darf auch ein Bild vom Kopf der Sumpfohreule nicht fehlen. Auf dem Bild könnt Ihr schön die noch vorhandenen kleinen, meist nicht sichtbaren, Federohren erkennen. Es gibt nicht nur den Uhu und die Waldohreule mit Federohren, sondern auch noch die weniger bekannte Ohrenlerche. Ausserdem sieht man sehr gut das helle Gesichtsfeld und die gelben Augen der Sumpfohreule. Wenn man, so wie ich, niemals ein Blitzlicht bei Aufnahmen in der Natur verwendet, kann man anhand der Pupillen gut erkennen zu welcher Tageszeit ein Bild entstanden ist. Je grösser die Pupillen, desto später wurde das Foto aufgenommen.
Wie immer zum Schluss ein paar Bilder die ich bei meinen Beobachtungen in der freien Natur sehr interessant fand. Auf dem ersten Bild seht Ihr ein Sumpfohreulen Männchen, welches sich durch einen Hund bedroht fühlt. Auf dem zweiten Bild: Nicht nur Schneeeulen gibt es, sondern auch weiße Sumpfohreulen. Drittes Bild: Sogar bei starkem Sturm fliegen die Sumpfohreulen und suchen nach Beute. Wer noch mehr Bilder sehen möchte geht auf meine Seite: Sumpfohreulen-Bilder. Die Vogelbilder die Ihr hier auf meinen Seiten zusehen bekommt nehme ich selber bei meinen Beobachtungen in der Natur auf.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits. Am Ende der Seite findet Ihr immer eine Liste über weitere Vogelbeobachtungen.
Weiterhin viel Spaß auf meinen anderen Seiten, wie z.B. der Seeadler, der Steinkauz oder Wanderfalken Fütterung. Und nun viel Spaß bei der eigenen Vogelbeobachtung, denn Vögel beobachten bringt immer wieder Spaß.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief über die Sumpfohreule und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Latein, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Agio flammeus
Englischer Name: Short-eared Owl
Spanischer Name: Lechuza campestre
Französischer Name: Hibou des marais
Italienischer Name: Gufo di palude
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Vorkommen: Europa, Russland, Asien
Geschlechtsbestimmung: Weibchen sind größer
Größe: 42 cm
Gewicht: Weibchen 450g Männchen 350g
Flügelspannweite: 102cm
Geschwindigkeiten: unter Geschwindigkeit der Vögel
Schnabel: Unter Schnabelform
Brut: 1 Jahresbrut
Alles über Vogelnester
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Mai
Brutzeit: März bis Juni
Brutplatz: Boden
Anzahl der Eier/Gelegegröße: 4-10
Brutdauer: 28 Tage
Nestlingsdauer: 14-18 Tage
Nahrung: Mäuse, Vögel,
Alter: 20 Jahre Lebenserwartung
Liste der Feinde: Klimawandel, Eulen, Weihen, Krähen, Hund, Möwen, Fuchs, Mensch, Klimawandel, Parasiten, Wetter, Infektionskrankheiten
Zugvogel: Ja
Rote Liste: Ja
Die fünf Sinne der Sumpfohreule
Weitere Infos zum Unterschied und Steckbriefe zum Thema Eulen findet Ihr auf meiner Seite: Eulen-Steckbriefe oder Eulen-Beobachtungen.
Häufig bekomme ich die Frage gestellt: „Ich habe einen kranke Sumpfohreule gefunden, was soll ich machen?” Die Antwort findet Ihr unter Häufig gestellte Fragen, kranken Vogel gefunden – Was tun?
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Luxemburg, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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