Die Eiderente (Somateria mollissima) gehört zur Familie der Entenvögel. Sie gehört zu den Meerenten. Vorkommen: Ihr Lebensraum liegt an der Arktischen Küste und an der Pazifischen Küste. Eiderenten kann man in Europa von Nordnorwegen bis nach Frankreich an der Atlantikküste beobachten. Die größten Brutvorkommen findet man auf Island. Eiderenten gehören zu den Kurzstreckenziehern oder zu den Standvögeln. Sie gehören mit ihren 70 cm zu den größten Enten. Sie sind größer als die Stockenten bei uns in Deutschland.
Wo brüten Eiderenten? Bei uns in Deutschland brüten im Wattenmeer einige tausend Eiderenten. Aber im Herbst kommen ein paar hunderttausend Eiderenten zur Mauser nach Deutschland. Wir haben die Eiderente auf Varanger in Norwegen und auf Island in ihrem Brutgebiet beobachtet. Hin und wieder verirrt sich auch eine Eiderente in den Hamburger Hafen.
Sucht Ihr nur wo und wann sie brüten, was sie fressen, das Alter, die Feinde, das Gewicht, die Nahrung, die Fortpflanzung/Paarungszeit, die Brutzeit, das Gelege, die Brutdauer, die Flügelspannweite, die Größe und die Lebenserwartung, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Wie sieht eine Eiderente aus? Zum Aussehen, zur Bestimmung und zur Beschreibung zeige ich Euch einige Bilder. Unterschiedlicher können Enten kaum aussehen. Das Männchen leuchtet förmlich von weitem und das Weibchen fällt in der Natur nicht auf. Zuerst zum Aussehen vom Männchen im Prachtkleid. Dazu zeige ich Euch einige Bilder/ Fotos. Das Männchen im Prachtkleid hat ein weißes Obergefieder, auch Brust, Hals und Kopf sind weiß. Der Oberkopf ist schwarz mit einem weißen Fleck in der Mitte. Am Hinterkopf hat er ein grün schimmerndes Gefieder. Er hat einen keilförmigen, grünlichen großen Schnabel der bis an die Stirn reicht, die Unterseite ist schwarz und die Beine sind grünlich.
Nun zum Eiderenten Männchen im Ruhekleid oder Schlichtkleid. Wenn man den keilförmigen Kopf nicht sehen würde, könnte man kaum glauben, dass es sich um ein und dieselbe Entenart handelt. Anhand der Fotos könnt Ihr gut sehen, wie das Männchen im Ruhe- oder Schlichtkleid aussieht. Von Männchen zu Männchen variiert das Gefieder auch in der Übergangszeit sehr stark. Die jungen Männchen sehen auch nicht viel anders aus, wenn sie vom Jugendkleid ins erste Prachtkleid wechseln. Wenn Eiderenten im Herbst auf dem offenen Meer schwimmen, sehen Männchen und Weibchen von weitem im Ruhekleid fast gleich aus.
Nun folgt das Aussehen vom Eiderenten Weibchen im Brutkleid. Das Weibchen hat einen braun gebänderten Körper, einen dunklen Bauch, bräunliche Beine, einen großen, keilförmigen Schnabel und dunkle Augen.
Nun zur Lebensweise. Die Balz der Eiderente fängt im Frühjahr (Ende März/ April) auf dem offenen Meer an und wird am Brutplatz fortgeführt. Bei der Balz werfen die Männchen ihren Kopf nach hinten und ihr Ruf/ Stimme ist ein “uhu” oder “aabu” und die Weibchen antworten mit einem “kok kok”. Nach der Balz, wenn die Paarung stattgefunden hat, verlassen die meisten Männchen das Brutgebiet und versammeln sich mit anderen Männchen an der Küste. Nach der Balz hört man kaum noch Rufe von den Eiderenten.
Wann brüten Eiderenten? Die Eiderente hat eine Jahresbrut in der Zeit von April bis Juli. Die Eiderente brütet in Kolonien und vereinzelt auch direkt an der Küste im Seetang. Ich habe auch einige Nester der Eiderente im Hinterland gesehen. Diese Nester waren fast alle vom Fuchs oder von den Groß-Möwen geplündert, mehr dazu unter Feinde. Die Eiderente scharrt sich in der vorhandenen Vegetation eine Mulde (Nest) im Boden. Ihr Nest legt sie mit Pflanzenteilen und ihren Daunen aus. Die Eiderenten-Daunen sind weltweit bekannt.
Die Eiderente legt meistens 3-6 grünlich graue Eier. Bei der Zerstörung von ihrem Gelege durch ihre Feinde kommt es zum Nachgelege. Die Brutdauer/ Brutzeit beträgt ca. 28 Tage. Die jungen Küken gehören zu den Nestflüchtern. Das Weibchen führt die jungen Küken alleine. Hin und wieder lässt sich auch ein Eiderenten Männchen bei den frisch geschlüpften Küken sehen. Die jungen Küken suchen sich von Anfang an ihre Nahrung selbst. Was fressen Eiderenten? Die Nahrung der Eiderenten besteht aus Muscheln, Schnecken, Larven, Krebstieren und kleinen Fischen.
Die Eiderenten, die ihre Eier im Hinterland ausgebrütet haben, führen ihre Jungen sofort zur Küste, damit sie im Wasser nach Nahrung suchen können und sicher vor ihren Fressfeinden sind. Aber nicht alle Küken erreichen die Küste. Ich habe selbst miterlebt, wie sich ein Gerfalke ein Küken holte und sofort in sein Nest brachte. Mehr unter der Gerfalke.
Die Eiderenten bilden an der Küste mit ihren jungen Küken richtige Kindergärten. Man sieht häufig zwei – drei Weibchen mit über zwanzig Küken herumschwimmen und nach Nahrung suchen. Beim genauen Hinschauen sieht man, dass auch einige junge Eiderenten Weibchen, die noch nicht geschlechtsreif sind, die Küken führen. Man sieht bei uns in Deutschland das gleiche Verhalten, besonders bei Graugänsen, bei der Betreuung ihrer Küken.
Zum Schutz der Eiderente auf Island werden Schilder aufgestellt, damit die Enten beim Überqueren der Straße nicht überfahren werden. Es geht sogar soweit, dass auf Island die Groß-Möwen wahrscheinlich vergiftet werden, damit sie die Gelege der Enten nicht plündern. Wir haben in der Nähe von Eiderenten- Brutplätzen viele tote Großmöwen gesehen, die Köder (Fische) lagen noch am Strand herum. Es sieht für uns so aus, als ob es auf Island eine Großmöwenverfolgung gibt, sowie bei uns die Greifvogelverfolgung.
Die Eiderenten sind für viele Menschen auf Island eine zusätzliche Einnahmequelle. Die Daunen der Eiderenten, mit denen sie ihre Nester auslegen, werden ihnen von den Menschen förmlich unter dem Hintern weggeklaut. Die Eiderenten Daunen sind die teuersten weltweit. Es gibt auch einige Privatbesitzer auf Island, die das Schießen und das Jagen auf ihren Ländereien verbieten.
Die Feinde der Eiderente sind: Der Fuchs, das Wetter, Plastikmüll, die Vogelgrippe, die Parasiten, die Raub- und Großmöwen, die Greifvögel, die Eulen und auf Island zusätzlich die Schnee-Eule, der Gerfalke und der Polarfuchs. In einigen Ländern werden die Eiderenten von den Menschen bejagt.
Die Eiderente hat eine Besonderheit. Sie kann beim Tauchen mit ihrem großen, keilförmigen Schnabel die Muscheln von den Muschelbänken losreißen. Weitere Infos unter Enten-Info.
An der Nordseeküste im Wattenmeer kann man die Eiderente bei ihrer Nahrungssuche nach Muscheln und Krabben gut beobachten. Ich habe ein Eiderenten Weibchen über einen längeren Zeitraum beobachtet, wie sie Krabben aus der Tiefe hochholt und frisst. Bevor die Krabbe gefressen wird, werden erstmal die Scheren und Beine der Krabbe entfernt. Wie macht sie das? Die Eiderente packt die Schere und durch schnelle Kopfbewegungen oder durch hin und herschleudern der Krabbe reißt sie die Scheren und Beine ab. Dazu dreht sie sich gegen die Wellen, wenn der Körper der Krabbe wegfliegt, wird er sofort zurückgespült und sie muss nicht hinter der Krabbe herschwimmen. Nun ein paar Bilder auf denen Ihr sehen könnt wie Enten Krabben fressen.
Nun noch ein paar Bilder auf denen Ihr sehen könnt wie es aussieht, wenn die Eiderenten in der Mauser sind und ihr Gefieder vom Schlichtkleid ins Prachtkleid wechseln. In dieser Zeit sind sie flugunfähig und halten sich die meiste Zeit auf dem offenen Meer auf.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über die Eiderente und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Latein, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Somateria mollissima
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Englischer Name: Eider
Spanischer Name: Eider
Französischer Name: Eider a duvet
Italienischer Name: Edredone
Größe: 70 cm
Gewicht: Männchen 2800g, Weibchen 2500g
Flügelspannweite: 105 cm
Geschwindigkeiten: Unter Geschwindigkeit der Vögel
Fortpflanzung/Paarungszeit: März bis Juni
Brut: 1 Jahresbrut
Brutzeit: April bis Juli
Anzahl der Eier/Gelegegröße: 3-6
Brutdauer: 28 Tage
Nestlingsdauer: Nestflüchter
Nahrung: Muscheln, Schnecken, Larven, Krebstiere
Alter: Lebenserwartung 15 Jahre
Zugvogel: Ja
Liste der Feinde: Greifvögel, Füchse, Möwen, Menschen, Klimawandel, das Wetter, die Vogelgrippe, die Parasiten
Artenschutz: Bundesnaturschutzgesetz
Weitere Infos für Bio und Steckbriefe zum Thema Entenarten, unter Enten oder Vogelsteckbriefe.
Und wie immer zeige ich Euch zum Schluss einige Bilder, z.B. von Eiderenten- Männchen, die sich in der Bucht versammeln oder Flugbilder, Fotos von heranwachsenden Entenküken und vom Brutplatz der Eiderenten, die wir in der Natur beobachtet und fotografiert haben.
Weiterhin viel Spaß auf meinen Seiten, wie z.B. Besonderheiten aus der Vogelwelt oder Vogelarten mit Namen.
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachunterricht, für Artensteckbriefe, für Arbeitsblätter und für Referate oder einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in England, in Polen, in Österreich, in der Schweiz, in Belgien, in Luxemburg, in Irland, in Italien, in Frankreich, in Portugal, in Spanien, in Griechenland, in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Bayern, in Hessen, in Schleswig-Holstein im Wattenmeer, in Mecklenburg-Vorpommern (Lewitz), in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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