Die Blauracke (Coracias garrulus) gehört zur Familie der Racken (Coraciidae). Vorkommen und Verbreitung: Die Blauracke könnt Ihr in Afrika, Europa, Russland und Asien beobachten. Wir haben die Blauracke in Spanien und in Deutschland beobachtet. Sie gehört zu den Zugvögeln und überwintert in Südafrika. Mit einer Größe von ca. 32 cm und einer Flügelspannweite von ca. 64 cm ist die Racke etwa so groß wie die Türkentaube oder die Dohle. Wie sieht die Blauracke aus? Zum Aussehen, Bestimmen und Erkennen zeige ich Euch einige Bilder.
Sucht Ihr nur wo und wann sie brüten, was sie fressen, die Brutzeit, das Alter, das Gewicht, den Lebensraum, den Brutplatz oder die Anzahl der Eier/Gelege, dann schaut unten im Steckbrief für Kinder nach.
Bei der Blauracke sehen Männchen und Weibchen im Gefieder gleich aus. Ich konnte auch in der Größe keinen Unterschied feststellen. Nun zum Gefieder der Blauracke. Der Rücken ist braun, die Unterseite und der Kopf sind grünblau, die Flügel sind vorne türkisblau, die Hand- und Armfedern sind von oben schwarz, auf den Flügeln gibt es blaue Felder, die Hand- und Armfedern sind von unten blau und die Achselfedern sind grünblau. Der kräftige schwarze Schnabel hat an der Spitze einen Haken, die Augen sind dunkel und die Beine mit Zehen sind hellbraun.
Zum Aussehen und Bestimmen noch ein Flugbild von der Unterseite.
Wie sieht der Lebensraum aus? Dazu zeige ich einige Bilder. Blauracken bevorzugen warme Regionen mit altem Baumbestand und Wasser in der Nähe. Denn die Blauracke gehört zu den Höhlenbrütern. Sind in ihrem Lebensraum keine Bäume mit Bruthöhlen (z.B. Spechthöhle), dann graben sie sich in Uferböschungen oder in Sandhügeln Brutröhren wie die Bienenfresser. Um das Mittelmeer herum kann man häufig die Blauracke sehen. Wie z.B. in Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien, Griechenland und der Türkei. Auch in Ungarn, Rumänien und in Asien kann man sie beobachten.
In Deutschland ist die Blauracke schon lange ausgestorben. Man versucht die Blauracke wieder anzusiedeln und so sieht man hin und wieder einzelne Brutvorkommen. Diese sind aber nicht beständig, da das Nahrungsangebot in ihrem Lebensraum nicht ausreichend vorhanden ist. Durch immer mehr versprühen von Pestiziden sterben die Insekten aus. Mehr unter Feinde der Vögel.
Die Balz fängt schon im Winterquartier an und wird am Brutplatz fortgeführt. Man hört dann auch ihre Stimme/Ruf während ihrer Balzflüge. Der Ruf/Stimme ist ein rack rack rack. Während der Brutzeit ist die Blauracke sehr schweigsam. Man sieht im Mai wie sich noch einige Männchen anstrengen, um doch noch ein Weibchen abzubekommen. Ist das Weibchen schon eine Beziehung eingegangen, nimmt sie kein Brautgeschenk von anderen Männchen an.
Blauracken haben eine Jahresbrut in der Zeit von Mai bis Juli. Ihr Nest bauen sie in einer Baumhöhle, im Nistkasten oder sie graben sich eine Brutröhre im Boden.
Sie legt 4-6 weiße Eier. Die Brutdauer beträgt ca. 18 Tage. Die Jungvögel gehören zu den Nesthockern (ca.28 Tage). Beide Eltern versorgen die Jungen mit Nahrung, auch noch eine Zeit nach dem sie das Nest verlassen haben. Die Jungvögel sehen im Gefieder wie die Altvögel aus. Nur die Farben sind sehr blass und leuchten nicht. Die azurblauen Federn am Vorderflügel fehlen noch, und der Kopf und die Brust sind heller und leicht gestrichelt.
Wenn die Jungen geschlüpft sind bleibt das Weibchen am Brutplatz und hudert die Jungen. Das Männchen muss für alle in den ersten Tagen die Nahrung beschaffen. Und das ist nicht immer einfach. Da ist das Männchen schon mal genervt, wenn sie ihn ruft, dass er endlich mit Nahrung für die Jungvögel kommt. Da kam es schon mal vor, dass er ihr die Nahrung zuschmiss. So nach dem Motto, da hast du dein Fressen.
Das Zeitfenster, in dem man Blauracken in Europa beobachten kann ist sehr klein. Sie kommen sehr spät aus Afrika und hauen sehr früh wieder ab.
Aber denkt nicht, dass es immer so zwischen den beiden Racken zugeht. Das mit dem zuschmeißen der Nahrung war eher eine Ausnahme. Meistens war er auch rechtzeitig da und übergab die Nahrung wie es sich gehört. Und sie brachte die Großinsekten zu den Jungvögeln.
In der Zeit als sie alleine fütterte, nahm sie ganz gut zu. Sie kam kaum noch aus der Nisthilfe. Da kann man mal wieder sehen, wie wichtig Bewegung ist.
Nach einer Woche ging sie auch mit zur Jagd nach Insekten, und er durfte jetzt auch die Jungvögel füttern. Nach ein paar Tagen hatte sie auch kein Problem mehr in die Nisthilfe rein- oder rauszukommen. Man sah jetzt täglich die Eltern mit Nahrung für die Jungen. Die Großinsekten wurden getötet bevor sie zu den Jungen gebracht wurden. So wie es der Bienenfresser oder der Eisvogel macht.
Nun zeige ich Euch einen Jungvogel im ersten Federkleid. Wenn die Jungen ihren Brutplatz verlassen haben, müssen sie lernen mit der neuen Umgebung und Geräuschen umzugehen. Sie erkennen noch nicht, wer ist Feind und wer ist Freund. Sobald sie ein Geräusch hören das sie noch nicht kennen, machen sie sich größer um eventuelle Feinde abzuschrecken.
Sind die Blauracken in ihrem Lebensraum auf Nisthilfen (z.B. Spanien) zum Brüten angewiesen, dann stehen sie in Konkurrenz zu Rötelfalken und Einfarbstaren. Wir konnten auch beobachten, dass Steinkäuze die Nistkästen für die Blauracken besetzten. Die Einfarbstare gaben nicht auf, wenn sie einen Nistkasten (Nisthöhle) belegt hatten, und die Blauracken wollten diesen Kasten übernehmen.
Die Brutzeit geht zu Ende und die Mauser fängt an. In Europa sieht man die Blauracke meistens im Brutkleid. Ich habe das Glück gehabt, sie im Übergang zum Prachtkleid fotografieren zu können.
Was fressen Blauracken? Die Nahrung besteht überwiegend aus großen Insekten (Heuschrecken, Grillen, Libellen, Käfern, Raupen). Sie fressen aber auch Eidechsen, Mäuse, Beeren und Obst.
Wie ich schon immer sage Feind Nr.1 ist der Mensch. Er zerstört ihren Lebensraum und vernichtet ihre Nahrung. Durch das ständige versprühen von Pestiziden und Insektenschutzmitteln sterben immer mehr Insekten aus. Es ist schon soweit gekommen, dass immer mehr Vögel ihre Brut aufgeben und die Jungen aus dem Nest werfen. Mehr unter Jungvögel unter dem Nest.
Zu den natürlichen Feinden zählen die Greifvögel, die Rabenvögel, das Wiesel und der Baummarder. Das Wetter mit Starkregen, Sturm und Hagel fordert viele Opfer. Auch Parasiten und Federmilben machen den Jungvögel zu schaffen. Dohlen plündern häufig die Nisthilfen, in denen die Blauracken brüten. Mehr dazu, unter die Dohle.
Blauracken kommen als Kolonie aus ihrem Winterquartier zurück in ihr Brutgebiet. Man sieht dann schon mal fünfzig bis hundert Blauracken auf einmal. Nun zum Jagdverhalten der Blauracke. Sie jagen vom Ansitz aus. Sie schaffen es auch Großinsekten in der Luft zu fangen.
Es ist schon eine Besonderheit mit anzusehen, wie ein verpaartes Weibchen das Brautgeschenk vom fremden Männchen nicht annimmt. Das Männchen flog zu einem anderen Weibchen und siehe da er hatte Glück.
Da ich oft Anfragen nach Steckbriefen bekomme, folgt jetzt ein kleiner Steckbrief für Kinder über die Blauracke und außerdem der Name in verschiedenen Sprachen, wie z.B. in Latein, in Englisch, in Spanisch, in Französisch und in Italienisch.
Wissenschaftlicher Name: Coracias garrulus
Englischer Name: European Roller
Spanischer Name: Carraca Europea
Französischer Name: Rollier d Europe
Italienischer Name: Ghiandaia marina
Familie: Racken (Coraciidae)
Verbreitung: Afrika, Europa, Asien
Lebensraum: Kulturlandschaften mit Hügeln, Waldgebiete mit alten Baumbestand, Wiesen und Weiden in Gewässernähe
Größe: 32 cm
Gewicht: 150g
Flügelspannweite: 64 cm
Geschwindigkeiten: Unter Geschwindigkeit der Vögel
Fortpflanzung/Paarungszeit: April bis Juni
Geschlechtsreife: 1-2 Jahre
Brut: 1 Jahresbrut
Brutzeit: Mai bis Juli
Brutplatz: Bruthöhlen im Boden (Steilwand), Nisthilfen (Nistkästen), Höhlenbrüter (Baumhöhlen)
Eier/Gelegegröße: 4-6
Brutdauer: 18 Tage
Nestlingsdauer: 26-28 Tage
Nahrung: Insekten (Heuschrecken, Libellen), Raupen, Schlangen, Eidechsen, Würmer, Käfer, Amphibien, kleine Mäuse, Obst, Beeren
Alter: Lebenserwartung 10 Jahre
Feinde: Mensch, Wetter, Parasiten, Rabenvögel, Greifvögel
Zugvogel: Ja
Winterquartier: Mittel- und Südafrika
Merkmale: Auffällig blaue und grüne Federn, kräftiger Schnabel
Alles über die Mauser der Vögel
Die fünf Sinne der Blauracke
Weitere Informationen, Bilder, Steckbriefe und Dokumentationen unter Beobachtungen
Wollt Ihr zum Thema Wissen der Vögel etwas erfahren, dann besucht meine Seiten: Was wissen Vögel und Intelligente Krähe. Meine Seite ist für Projekte im Kindergarten, in der Stadtteilschule, im Gymnasium, an der Uni und in der Schule für Vorträge und Aufsätze in Biologie, in Zoologie, im Sachkundeunterricht, für Arbeitsblätter, für Artensteckbriefe und für Referate oder für einen Aufsatz im Biologieunterricht sehr beliebt. Hier findet Ihr alles für Eure Steckbriefvorlage (Grundschule, Realschule, Gymnasium) über Vögel.
Für die Kinder in der Vorschule und für die Kinder in der Grundschule gibt es extra Vogelseiten, z.B. mit Küken-Bildern oder mit Vogel-Portraits.
Unsere schönsten Vogel-Beobachtungen haben wir in Europa auf Island, in Skandinavien (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), in Holland, in Irland, in Schottland, in England, in Ungarn, in Österreich, in Frankreich, in Portugal, in Italien, in der Schweiz, in Belgien, in Griechenland, in Luxemburg, in Spanien, in Portugal in Deutschland in Berlin, in Hamburg an der Elbe, in Bremen, in NRW, in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz, in Hessen, im Saarland, in Bayern, in Schleswig-Holstein, in Mecklenburg-Vorpommern in der Lewitz, in Thüringen, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und in Niedersachsen gemacht.
Beobachtungen, Fotografien, Vogel-Bilder und Autor: Gerhard Brodowski Hamburg
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